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Clancy, Tom - Jack Ryan 12 - Red Rabbit.pdf

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lich kalt in ihren Schuhen, und sie zogen sich wieder zurück. Man<br />

konnte ihnen nicht nachlaufen. Meistens wusste man nicht einmal,<br />

wer sie waren, und wenn man es wusste, dem anderen aber die Lust<br />

am Spielen vergangen war, war es für ihn das Vernünftigste, dem<br />

KGB Meldung zu machen. Damit flog man selbst als Spion auf –<br />

womit man für sein Land absolut nichts mehr wert war –, und der<br />

andere stand als loyaler und wachsamer Sowjetbürger da, der seine<br />

Pflicht tat.<br />

Den Leuten war nicht klar, dass die CIA ihre informellen Mitarbeiter<br />

fast nie aktiv anwarb. Nein, diese Personen kamen auf einen<br />

zu – und manchmal stellten sie sich dabei sogar durchaus geschickt<br />

an. Es bestand allerdings immer die Gefahr, auf eine Lockvogeloperation<br />

hereinzufallen. Besonders gut verstand sich darauf das FBI,<br />

aber auch das Zweite Hauptdirektorat des KGB beherrschte das<br />

Spiel und wandte es gern an, um die Spione unter Botschaftsangehörigen<br />

zu enttarnen, was nie von Schaden sein konnte. Wenn<br />

man wusste, wer sie waren, konnte man ihnen folgen und sie beim<br />

Beliefern ihrer toten Briefkästen beobachten. Und dann brauchte<br />

man nur in deren Nähe zu kampieren und abzuwarten, wer dort<br />

noch alles vorbeikam. Und schon hatte man seinen Verräter, der<br />

einen zu weiteren Verrätern führen mochte, und mit ein bisschen<br />

Glück konnte man einen ganzen Spionagering auffliegen lassen,<br />

was einem einen goldenen Stern eintrug – oder auch nur einen<br />

roten. Sowohl in Russland als auch in Amerika konnten Spionageabwehroffiziere<br />

mit einem einzigen derartigen Coup Karriere<br />

machen, und deshalb strengten sie sich mächtig an. Die Leute vom<br />

Zweiten Hauptdirektorat waren zahlreich – angeblich machten sie<br />

die Hälfte des ganzen KGB-Personals aus –, und sie waren tüchtige,<br />

hochprofessionelle Spione, die über umfangreiche Mittel verfügten<br />

– und über die Geduld eines Geiers, der, über der Wüste von<br />

Arizona kreisend, die Witterung eines toten Kaninchens aufzunehmen<br />

versuchte, um dann darauf niederzustoßen und sich am Kadaver<br />

zu laben.<br />

Allerdings war der KGB gefährlicher als ein Geier. Ein Geier<br />

jagte nicht aktiv. Ed Foley hingegen konnte nie sicher sein, ob er<br />

beschattet wurde, wenn er in Moskau unterwegs war. Womöglich<br />

war es ein solcher Schatten, den er da entdeckt hatte, ein ungeschickter<br />

– oder besonders gerissener – Mann, der auf ihn angesetzt<br />

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