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Clancy, Tom - Jack Ryan 12 - Red Rabbit.pdf

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»Unsere vornehme Aussprache«, korrigierte Harding lachend.<br />

»Ihr Yankee-Englisch ist doch eine Verballhornung unserer schönen<br />

Sprache.«<br />

»Geschenkt.« Viel schlimmer fand <strong>Ryan</strong> die britische Verballhornung<br />

von Baseball, genannt »Rounders«.<br />

Dass er in seiner Wohnung Wanzen vermuten musste, war Ed Foley<br />

auf Dauer unerträglich. Jedes Mal, wenn er mit seiner Frau schlief,<br />

mochte irgendein KGB-Schnösel mithören. Für die war’s ja vielleicht<br />

eine nette Abwechslung, doch er hatte dafür, bei Gott, überhaupt<br />

keinen Sinn. Sein Liebesleben war ihm heilig. Man hatte ihn<br />

und seine Frau kurz darauf hingewiesen, was zu erwarten war, und<br />

Mary Pat hatte auf dem Hinflug noch darüber gewitzelt – in einem<br />

Flieger belauscht zu werden, war zum Glück fast ausgeschlossen.<br />

Sie hatte gesagt, man könne diesen Barbaren doch zeigen, wie<br />

erwachsene Menschen miteinander umgehen, und er hatte gelacht.<br />

Jetzt aber fand er daran gar nichts mehr komisch. Er kam sich vor<br />

wie ein verdammtes Tier im Zoo, das von außen begafft und<br />

belächelt wurde. Ob der KGB womöglich Buch darüber führte, wie<br />

oft es die Foleys miteinander trieben? Vielleicht, dachte er, hofften<br />

sie sogar auf eine Ehekrise, um ihn oder Mary Pat rekrutieren zu<br />

können. Das war durchaus üblich. Also würde er mit seiner Frau<br />

möglichst häufig schlafen müssen, um ihnen zu zeigen, dass sie sich<br />

diese Möglichkeit aus dem Kopf schlagen konnten. Obwohl, eine<br />

falsche Flagge zu hissen könnte ja ganz interessante Optionen bieten...<br />

Nein, dachte er, das würde seinen Aufenthalt in Moskau nur<br />

unnötig verkomplizieren, und sein Job als COS war schließlich<br />

kompliziert genug.<br />

Nur der Botschafter, der Militärattache und seine engsten Mitarbeiter<br />

wussten, wer er war. Nominell bekleidete Ron Fielding den<br />

Posten des COS, und seine Aufgabe bestand darin, wie ein Wurm<br />

am Haken fleißig zu zappeln. Wenn er seinen Wagen abstellte, ließ<br />

er manchmal die Sonnenblende nach unten oder um neunzig Grad<br />

zur Seite geklappt. Manchmal trug er eine Blume im Knopfloch, die<br />

er dann, auf der Straße unterwegs, irgendwann herausnahm, wie<br />

um anderen ein verstecktes Zeichen zu geben. Ein beliebtes Täuschungsmanöver<br />

bestand auch darin, einen x-beliebigen Passanten<br />

anzurempeln und einen konspirativen Kassiberaustausch zu<br />

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