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Clancy, Tom - Jack Ryan 12 - Red Rabbit.pdf

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»Zur Staatsoper, ins Hotel oder irgendwelche Sehenswürdigkeiten<br />

ansehen. Ich denke, wir hatten für heute genug Überraschungen.«<br />

Kleine Jungen hassen es meist, einkaufen zu gehen, aber auf kleine<br />

Mädchen trifft das wohl nur selten zu. Und mit Sicherheit nicht auf<br />

Swetlana, die noch nie eine solche Vielfalt an bunten Kleidern gesehen<br />

hatte, nicht einmal in den Devisenläden, zu denen ihre Eltern<br />

seit kurzem Zugang hatten. Während ihre Mutter auswählte und<br />

begutachtete, probierte Swetlana nicht weniger als sechs Mäntel an,<br />

darunter einen in Tannengrün und einen leuchtend roten mit<br />

schwarzem Samtkragen. Und obwohl sie nach diesem noch zwei<br />

andere anzog, wurde doch der rote gekauft, und zaichik bestand<br />

darauf, ihn gleich anzubehalten. Als Nächstes war Oleg Iwan’tsch<br />

an der Reihe, der drei Videorekorder erstand, alle nicht lizenzierte<br />

ungarische Kopien von japanischen Sony-Betamax-Geräten. Man<br />

würde ihm die Geräte direkt ins Hotel liefern, hieß es, und mit diesem<br />

Kauf hatte er bereits die Hälfte der Aufträge seiner Kollegen<br />

erledigt. Er beschloss, noch ein paar Videokassetten zu kaufen –<br />

nicht jugendfreie selbstverständlich, die seine Freunde in der Zentrale<br />

zu schätzen wissen würden. Und so verließ Zaitzew das<br />

Geschäft zwar um knapp zweitausend Transfer-Rubel ärmer, doch<br />

das machte ihm nichts aus, denn im We sten würde er sowieso keine<br />

Verwendung mehr für sie haben.<br />

Der Einkaufsbummel zog sich fast bis mittags hin. Da die Zaitzews<br />

mittlerweile so viel zu schleppen hatten, dass sie kaum noch<br />

gehen konnten, kehrten sie zu der antiken U-Bahn und mit ihr ins<br />

Hotel zurück, wo sie ihre Einkäufe abluden. Den weiteren Ablauf<br />

des Tages durfte ihre Tochter bestimmen.<br />

Den Heldenplatz hatten die Budapester den Habsburgern zu verdanken,<br />

die hier Ende des vorangegangenen Jahrhunderts zu Ehren<br />

ihrer – von Ungarns Seite aus nicht ganz freiwillig erfolgten –<br />

Zusammenlegung von Österreich und Ungarn die Statuen ungarischer<br />

Könige aufstellen ließen. Darunter befand sich auch die von<br />

König Stephan dem Heiligen – auf ungarisch »Istvan« –, dessen<br />

berühmte Krone mit dem schief stehenden Kreuz den Ungarn erst<br />

einige Jahre zuvor von Jimmy Carter zurückgegeben worden war.<br />

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