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Clancy, Tom - Jack Ryan 12 - Red Rabbit.pdf

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»Er hat schwer was auf dem Kasten«, pflichtete <strong>Ryan</strong> ihm bei.<br />

»Ich habe viel von ihm gelernt.«<br />

»Er macht dich zu einem seiner Stars.«<br />

»Wirklich?« So kam es <strong>Ryan</strong> nicht immer vor.<br />

»Ist dir noch nicht aufgefallen, wie rasch er dich höher stuft? Als<br />

ob du Harvard-Professor oder etwas in der Art wärst.«<br />

»Wie du sehr genau weißt, war ich am Boston College und in<br />

Georgetown.«<br />

»Tja, wir Jesuitenschüler regieren die Welt – aber wir bleiben<br />

trotzdem bescheiden. In Harvard bringen sie einem so etwas wie<br />

Bescheidenheit nicht bei.«<br />

Auf jeden Fall empfehlen sie ihren Absolventen nicht, etwas so<br />

Plebejisches zu tun, wie zur Polizei zu gehen, dachte <strong>Ryan</strong>. Er<br />

konnte sich an diese ganzen Harvard-Typen in Boston gut erinnern,<br />

von denen sich viele einbildeten, ihnen gehörte die Welt – weil<br />

Daddy sie ihnen gekauft hatte. Als Abkömmling der Arbeiterklasse<br />

kaufte sie sich <strong>Ryan</strong> lieber selbst. Cathy dagegen verhielt sich nicht<br />

wie diese Oberschichtschnösel, obwohl sie mit einem goldenen<br />

Löffel im Mund geboren worden war. Andererseits war es natürlich<br />

auch für niemanden eine Schande, einen Doktor als Sohn oder<br />

Tochter vorweisen zu können, und erst recht nicht, wenn diese<br />

Tochter auch noch am Johns Hopkins promoviert hatte. Vielleicht<br />

war Joe Muller doch gar nicht so übel, dachte <strong>Ryan</strong> kurz. Schließlich<br />

hatte er seinen Teil dazu beigetragen, dass sich seine Tochter<br />

heute sehen lassen konnte. Zu dumm nur, dass er sich seinem<br />

Schwiegersohn gegenüber wie das letzte arrogante Miststück benahm.<br />

»Dann gefällt es dir also im Century House?«<br />

»Besser als in Langley. Dort ist es zu sehr wie in einem Kloster. In<br />

London lebt man wenigstens in einer Großstadt. Man kann mal<br />

kurz auf ein Bier einkehren oder in der Mittagspause was einkaufen.«<br />

»Nur schade, dass das Gebäude langsam zerfällt. Solche Probleme<br />

hatten sie schon mit einer ganzen Reihe von Gebäuden in<br />

London – der Mörtel oder Putz, oder wie man dazu sagt, ist schadhaft.<br />

Deshalb löst sich die Fassade. Ziemlich ärgerlich, aber der<br />

Bauunternehmer ist wohl schon seit einer Weile tot. Und eine Leiche<br />

kann man schlecht vor Gericht zerren.«<br />

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