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Clancy, Tom - Jack Ryan 12 - Red Rabbit.pdf

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»Genau!« Mary Pat lachte und verdrehte die Augen. »Dieser Typ<br />

vom Boston Globe ist vielleicht ein Vollidiot!«<br />

Es war ein schöner Morgen – mit einem Anflug von Frische in der<br />

Luft, die den He rbst ankündigte. Foley ging in Richtung U-Bahn los<br />

und winkte der Wache am Tor zu. Der Mann, der die Frühschicht<br />

hatte, lächelte sogar ab und zu. Er hatte eindeutig schon zu viel Kontakt<br />

mit Ausländern gehabt. Er trug die Uniform der Moskauer Miliz<br />

– der Stadtpolizei –, aber Foley fand, er sah etwas zu intelligent für sie<br />

aus. Die Moskowiter hielten nicht viel von ihrer Polizei, weshalb<br />

diese Behörde nicht gerade die hellsten Köpfe anzog.<br />

Die paar hundert Meter zur Metro-Station waren rasch zurückgelegt.<br />

Das Überqueren einer Straße war hier relativ ungefährlich –<br />

wesentlich ungefährlicher jedenfalls als in New York –, denn es gab<br />

nur wenige Privatautos. Das war gut so, denn im Vergleich zu den<br />

russischen Autofahrern waren die italienischen geradezu korrekt<br />

und rücksichtsvoll. Ihrem Verkehrsverhalten nach zu schließen,<br />

mussten die Kerle, die die allgegenwärtigen Müllautos fuhren, durch<br />

die Bank ehemalige Panzerfahrer gewesen sein. Am Zeitungsstand<br />

kaufte sich Foley eine Prawda, dann fuhr er im Aufzug zum Bahnsteig<br />

hinunter. Als ein Mann mit streng geregeltem Tagesablauf traf<br />

er jeden Morgen um genau dieselbe Zeit an der Haltestelle ein. Um<br />

sich zu vergewissern, sah er kurz zu der von der Decke hängenden<br />

Uhr hoch. Die U-Bahn ging nach einem absolut genauen Fahrplan,<br />

und er stieg Punkt 7:43 Uhr ein. Er hatte sich nicht umgeblickt. Er<br />

war schon zu lange in Moskau, um wie ein frisch eingetroffener<br />

Tourist den Hals zu recken, und das, nahm er an, würde seinen<br />

KGB-Beschatter in dem Glauben bestärken, sein amerikanisches<br />

Observationsziel sei in etwa so interessant wie die kasha, die es in<br />

Russland immer zu dem fürchterlichen einheimischen Frühstückskaffee<br />

gab. Qualitätskontrolle war etwas, was sich die Sowjets für<br />

ihre Atomwaffen und das Raumfahrtprogramm vorbehielten.<br />

Obwohl Foley, was Letzteres anging, mittlerweile so seine Zweifel<br />

hatte, da in Moskau außer der Metro so gut wie nichts zu funktionieren<br />

schien. Wie gut hier etwas funktionierte, konnte man daran<br />

erkennen, wofür es verwendet wurde. Geheimdienstoperationen<br />

hatten auch in dieser Hinsicht oberste Priorität, aber nicht, damit die<br />

Feinde der Sowjetunion nicht in Erfahrung bringen konnten, worüber<br />

das Land verfügte, sondern damit sie nicht in Erfahrung brach­<br />

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