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Clancy, Tom - Jack Ryan 12 - Red Rabbit.pdf

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fügung stehen... Die sind wahrscheinlich ebenso gut wie wir – vielleicht<br />

sogar besser. Sie wissen bestimmt über alles Bescheid, was in<br />

Polen vor sich geht. Osteuropa birgt wahrscheinlich ohnehin kaum<br />

Geheimnisse für diese Leute. Ihre Fähigkeit, an die Solidarität<br />

anderer zu appellieren, darf man nicht unterschätzen. Seit Jahrzehnten<br />

schon haben wir unsere Ohren aufgestellt und lauschen,<br />

wo wir können.«<br />

»Tatsächlich?«, fragte Hendley.<br />

»O ja. Während des Zweiten Weltkrieges war das sehr wichtig für<br />

uns. Damals gab es im Vatikan einen deutschen Kardinal namens<br />

Mansdorf. Vorname Dieter, Erzbischof von Mannheim, dann in<br />

den diplomatischen Dienst des Vatikans aufgestiegen. Der Bursche<br />

war dauernd auf Reisen. Hielt uns auf dem Laufenden über die<br />

geheimsten Geheimnisse der NSDAP, von 1938 bis zum Ende des<br />

Krieges. Um Hitler hat er sich gar nicht geschert, verstehen Sie?«<br />

»Und deren Fernmeldedienst?«<br />

»Mansdorf gab uns sein eigenes Code-Buch zum Kopieren.<br />

Nach dem Krieg hatte es natürlich ausgedient, und so mussten wir<br />

dann vor allem im Privaten fischen. Aber das Chiffriersystem<br />

wurde nie geändert, sodass die Jungs vom GCHQ manchmal doch<br />

Erfolg beim Abhören haben. War ein guter Mann, dieser Dieter<br />

Kardinal Mansdorf. Seine Dienste für uns blieben unentdeckt. Ich<br />

glaube, 1959 ist er gestorben.«<br />

»Woher wissen wir eigentlich, dass die Römer noch keine<br />

Ahnung von der bevorstehenden Operation haben?«<br />

Keine schlechte Frage, dachte Charleston. Die hatte er sich auch<br />

schon gestellt. »Diese Operation unterliegt strengster Geheimhaltung,<br />

berichtet unser Überläufer. Es gibt nur persönlich übermittelte<br />

Nachrichten, die nicht durch die maschinelle Chiffrierung<br />

laufen. Kaum eine Hand voll Leute weiß Bescheid. Der einzige<br />

wichtige Name, den wir kennen, gehört einem bulgarischen Agenten:<br />

Boris Strokow, Oberst des DS. Wir vermuten übrigens, dass<br />

der Mord an Georgi Markow auf sein Konto geht.« Charleston<br />

betrachtete diese Tat als Majestätsbeleidigung, vielleicht hatte damit<br />

nicht zuletzt der britische Nachrichtendienst provoziert werden<br />

sollen. CIA und KGB hatten nämlich ein informelles Abkommen<br />

geschlossen: Eigene Agenten mordeten niemals in der Hauptstadt<br />

des anderen. Der SIS aber war eine solche Verabredung nie einge­<br />

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