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Clancy, Tom - Jack Ryan 12 - Red Rabbit.pdf

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Fünfzehn Minuten später saßen <strong>Jack</strong> und Cathy in ihrem Abteil im<br />

Zug nach London, sie wie immer in eine medizinische Fachzeitschrift,<br />

er in den Telegraph vertieft. Der Historiker John Keegan<br />

hatte im Innenteil eine eigene Kolumne, da er es hervorragend verstand,<br />

komplexe Informationen zu analysieren. <strong>Ryan</strong> empfand<br />

großen Respekt für ihn und fragte sich, warum Basil ihn nicht für<br />

das Century House rekrutierte. Vielleicht verdiente Keegan einfach<br />

zu gut als Historiker, der seine Theorien über die Zeitung unters<br />

Volk brachte – wenngleich wohl nur die klügeren Köpfe sie verstehen<br />

konnten. Das wäre eine plausible Erklärung. Als Beamter im<br />

Staatsdienst verdiente man sich in England nicht gerade eine goldene<br />

Nase, und die Anonymität, die damit einherging – nun ja, es<br />

wäre wirklich ganz nett, ab und zu gehätschelt zu werden, wenn<br />

man seine Sache gut gemacht hatte, doch Bürokraten wurden solche<br />

Zuwendungen überall auf der Welt verwehrt.<br />

Etwa zur gleichen Zeit, da der Expresszug an der Elephant-and-<br />

Castle-Station vorbeifuhr, endete Flug Nummer 214 am Terminal<br />

vier in Heathrow. Das Flugzeug hielt nicht an einer Fluggastbrücke,<br />

sondern auf dem Flugfeld neben Shuttle-Bussen, die die Passagiere<br />

zur Zoll- und Passabfertigung bringen sollten. Kaum waren die<br />

Räder des Fliegers zum Stillstand gekommen, wurde die Tür des<br />

Frachtraums aufgerissen. Die beiden Gepäckstücke, die am Flughafen<br />

Logan zuletzt eingeladen worden waren – die beiden Särge –,<br />

holte man nun als Erstes wieder heraus. Die Aufkleber an einer Ecke<br />

jedes Sarges sagten den Trägern, wo sie hingebracht werden sollten.<br />

In der Nähe standen unauffällig zwei Männer vom Century House,<br />

die das Ausladen überwachten. Auf einem vierrädrigen Karren – in<br />

England »Trolley« genannt – wurden die Särge zu einem Parkplatz<br />

für PKW und Kleinlaster gebracht und dort rasch in einen unbeschrifteten<br />

Lieferwagen verfrachtet. Die beiden Männer vom SIS<br />

stiegen ein und fuhren nach Osten Richtung London, ohne auch nur<br />

den blassesten Schimmer zu haben, worum es bei der ganzen Sache<br />

überhaupt ging. Aber das war in ihrem Job nichts Besonderes.<br />

Vierzig Minuten später hielt der Lastwagen vor Haus Nummer<br />

100 in der Westminster Bridge Road. Die Särge wurden ausgeladen,<br />

wieder auf einen Trolley gehievt und dann mit einem Lastenaufzug<br />

ins zweite Untergeschoss gebracht.<br />

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