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Clancy, Tom - Jack Ryan 12 - Red Rabbit.pdf

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»Ich bin auch gierig. Gertrude Stein hat diesen Sachverhalt sehr<br />

treffend ausgedrückt: ›Ich war reich, und ich war arm. Es ist besser,<br />

reich zu sein.‹ Wahrere Worte wurden nie gesprochen.«<br />

»Eines Tages muss ich das auch noch für mich entdecken«,<br />

bemerkte der britische Staatsdiener.<br />

Hoppla, dachte <strong>Ryan</strong>. Andererseits war das nicht seine Schuld,<br />

oder? Simon war durchaus clever genug, im richtigen Leben Geld<br />

zu verdienen, aber das schien ihn nicht besonders zu interessieren.<br />

Es war absolut vernünftig, hier im Analystenstab des Century<br />

House einen cleveren Burschen zu haben, auch wenn es bedeutete,<br />

dass er auf privaten Wohlstand verzichten musste. Aber das war<br />

nichts Schlechtes, und <strong>Ryan</strong> wurde bewusst, dass er im Grund<br />

genommen nichts anderes tat. Er hatte nur den Vorteil, dass er sein<br />

Geld schon vorher gemacht hatte und es sich deshalb leisten<br />

konnte, diesen Job hinzuschmeißen und wieder zu unterrichten,<br />

wenn ihm plötzlich danach war. Das bedeutete ein Maß an Unabhängigkeit,<br />

wie es die meisten Leute im Staatsdienst nie kennen<br />

lernen würden... Und wahrscheinlich litt ihre Arbeit darunter,<br />

dachte <strong>Jack</strong>.<br />

Zaitzew ging an den verschiedenen Sicherheitskontrollpunkten<br />

vorbei nach draußen. Um sicherzustellen, dass niemand etwas mit<br />

hinausschmuggelte, wurden manche Mitarbeiter vom Wachpersonal<br />

stichprobenartig gefilzt. Aber die Kontrollen, von denen er<br />

schon einige über sich hatte ergehen lassen müssen, waren zu oberflächlich,<br />

fand er. Gerade oft genug, um lästig zu sein, und nicht<br />

regelmäßig genug, um eine echte Bedrohung darzustellen. Und<br />

wenn man mal gefilzt worden war, konnte man darauf zählen, dass<br />

man mindestens die nächsten fünf Tage in Ruhe gelassen wurde,<br />

weil die Wachmänner die Gesichter der Leute kannten, die sie kontrollierten,<br />

und weil es selbst hier persönliche Kontakte und, besonders<br />

auf der unteren Ebene, ein kameradschaftliches Verhältnis<br />

unter den Angestellten gab – eine Art Werktätigensolidarität, die in<br />

mancher Hinsicht überraschend war. Jedenfalls durfte Zaitzew<br />

diesmal ohne Kontrolle passieren. Er trat auf den großen Platz hinaus<br />

und machte sich in Richtung Metro auf den Weg.<br />

Normalerweise trug er keine Uniform – die meisten KGB-<br />

Angehörigen verzichteten darauf, damit ihre Tätigkeit sie nicht vor<br />

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