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Clancy, Tom - Jack Ryan 12 - Red Rabbit.pdf

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Die letzte Wahl des Abends war auf Pachelbels Kanon gefallen,<br />

ein zu Recht berühmtes Stück. Von jeher fühlte sich <strong>Ryan</strong> von dieser<br />

Musik gefesselt – wie von einem Film, dessen Handlung im<br />

siebzehnten Jahrhundert spielte und von einem hübschen jungen<br />

Bauernmädchen handelte, das sich so gern auf seine Gebete konzentrieren<br />

wollte, um nicht an den gut aussehenden Burschen<br />

von nebenan zu denken, und das damit natürlich wenig Erfolg<br />

hatte.<br />

Am Ende der Darbietung wandte sich Jozsef Rozsa an das Publikum,<br />

das diesmal auf die Füße sprang und seine Begeisterung endlose<br />

Minuten lang hinausbrüllte. Der Dirigent lächelte kaum, sichtlich<br />

erschöpft von dem Marathon, der hinter ihm lag. <strong>Jack</strong> stellte<br />

fest, dass er sogar schwitzte. War das Dirigieren etwa derart anstrengend?<br />

Vielleicht, wenn man so sehr drinsteckte. <strong>Jack</strong> und seine<br />

britischen Gefährten waren ebenfalls auf den Beinen und applaudierten<br />

– bloß nicht aus der Reihe fallen –, ehe der Lärm schließlich<br />

verklang. Rozsa deutete auf das Orchester – der Jubel schwoll<br />

erneut an – und dann auf den Konzertmeister, die Erste Geige.<br />

Rozsas Geste war großzügig, aber wahrscheinlich blieb einem gar<br />

nichts anderes übrig, wenn man das Beste aus den Musikern herausholen<br />

wollte. Dann war es endlich vorbei, und die Menge brach<br />

langsam auf.<br />

»Und? Wie hat es Ihnen gefallen?«, fragte Hudson mit einem<br />

listigen Grinsen.<br />

»Kein Vergleich mit dem, was man zu Hause im Radio hört«,<br />

stellte <strong>Ryan</strong> fest. »Und was jetzt?«<br />

»Jetzt trinken wir erst mal was, an irgendeinem ruhigen Ort.«<br />

Hudson nickte Trent zu, der sich allein davonmachte, und nahm<br />

<strong>Ryan</strong> anschließend ins Schlepptau.<br />

Draußen war die Luft kühl. <strong>Ryan</strong> zündete sich sofort eine Zigarette<br />

an und befand sich dabei in guter Gesellschaft mit den Männern<br />

und auch mit den meisten Frauen. <strong>Ryan</strong> fühlte sich von Hudson<br />

so abhängig wie ein Kind von seiner Mutter, aber dieser<br />

Zustand würde nicht mehr allzu lange andauern.<br />

Die Straße wurde vor allem von Wohnblocks gesäumt. Hudson<br />

forderte <strong>Ryan</strong> mit einem Wink auf, ihm zu folgen. Zwei Blocks<br />

weiter erreichten sie eine Bar, gefolgt von etwa dreißig Menschen,<br />

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