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Clancy, Tom - Jack Ryan 12 - Red Rabbit.pdf

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nur der Beruhigung des Auslands wegen ausgesprochen worden<br />

war – und um auf diese Weise sicherzustellen, dass die New York<br />

Times auch in Zukunft möglichst ungehindert schnüffeln konnte.<br />

Darüber rümpfte man nicht einmal mehr die Nase. Klar doch, alle<br />

Besucher der Sowjetunion waren Spione. Das wusste jedes Kind,<br />

und aus diesem Grund nahm auch sein Amt, das für Gegenspionage<br />

zuständige Zweite Hauptdirektorat, einen so großen Teil des KGB<br />

für sich in Anspruch.<br />

Nun, das Problem, das ihm in der vergangenen Nacht eine<br />

geschlagene Stunde Schlaf geraubt hatte, war ganz ähnlich gelagert,<br />

oder? Allerdings – wenn man’s genauer betrachtete, vielleicht doch<br />

nicht. Juri Wladimirowitsch drückte auf die Ruf taste seiner Sprechanlage.<br />

»Ja, Genosse Vorsitzender«, meldete sich unverzüglich sein<br />

Sekretär, natürlich ein Mann.<br />

»Schicken Sie Aleksei Nikolai’tsch in mein Büro.«<br />

»Jawohl, Genosse, sofort.«<br />

Vier Minuten später war Aleksei Nikolaiewitsch Roschdestwenski<br />

zur Stelle, ein Oberst, der in dem für Auslandsfragen<br />

zuständigen Ersten Hauptdirektorat seinen Dienst versah. Er war<br />

lange Zeit in Westeuropa als Agent tätig gewesen und hatte dann<br />

dank seiner außerordentlichen Erfahrungen und Fähigkeiten den<br />

Sprung in die Zentrale geschafft, wo er als Andropows Experte in<br />

Fragen operativer Einsätze fungierte. Er war mittelgroß und nicht<br />

besonders attraktiv, ein Mann, der auf offener Straße kaum auffiel,<br />

was wohl einer der Gründe für seinen Erfolg als Agent im Einsatz<br />

war.<br />

»Aleksei, ich habe da ein theoretisches Problem. Sie haben doch,<br />

wenn ich mich recht erinnere, auch schon in Italien gearbeitet.«<br />

»Ja, Genosse Vorsitzender, drei Jahre lang, und zwar in Rom<br />

unter Oberst Goderenko. Er ist immer noch vor Ort.«<br />

»Ein guter Mann?«, fragte Andropow.<br />

Roschdestwenski nickte eifrig mit dem Kopf. »Ja, sehr tüchtig.<br />

Ein vorzüglicher Agent. Ich habe viel von ihm gelernt.«<br />

»Wie gut kennt er den Vatikan?«<br />

Der Oberst zwinkerte leicht irritiert mit den Augen. »So gut, wie<br />

man ihn eben kennen kann. Da ist nicht viel zu erkunden. Wir haben<br />

natürlich unsere Kontakte, sind aber am Heiligen Stuhl nie sonder­<br />

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