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Clancy, Tom - Jack Ryan 12 - Red Rabbit.pdf

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Auf dem Heimweg vom Flughafen schaute Oberst Bubowoi noch<br />

in der Botschaft vorbei. Dort wartete eine kurze Nachricht auf ihn,<br />

die er rasch dechiffrierte: Er würde unter Oberst Roschdestwenski<br />

arbeiten. Das überraschte ihn nicht sonderlich. Aleksei Nikolai’tsch<br />

war Andropows Schoßhündchen. Und das war vermutlich nicht<br />

der schlechteste Posten, dachte der Agent. Man musste nur den<br />

Chef bei Laune halten, und wahrscheinlich stellte Juri Wladimirowitsch<br />

nicht solche Ansprüche, wie sie dieses Schwein Berija gestellt<br />

hatte. Die Parteileute mochten es vielleicht in manchen Dingen<br />

übergenau nehmen, aber andererseits wusste jeder, der im Parteisekretariat<br />

tätig gewesen war, wie man mit anderen zusammenarbeitete.<br />

Die Ära Stalin war endgültig vorbei.<br />

Dann sah es also ganz so aus, als müsste er ein Attentat planen,<br />

dachte Bubowoi. Wie würde Boris Strokow das wohl aufnehmen?<br />

Strokow war durch und durch Profi und neigte weder zu Emotionen<br />

noch zu Gewissensbissen. Für ihn war Dienst gleich Dienst.<br />

Aber diese Geschichte hatte deutlich größere Tragweite als alles,<br />

womit er während seiner bisherigen Tätigkeit für den Dirzhavna<br />

Sugurnost zu tun gehabt hatte. Ob Strokow beunruhigt oder<br />

gereizt reagieren würde? Das zu beobachten war bestimmt interessant.<br />

Seinem bulgarischen Kollegen haftete eine Kälte an, die Bubowoi<br />

sowohl verunsicherte als auch beeindruckte. Es war immer<br />

praktisch, auf seine besonderen Fähigkeiten zurückgreifen zu können.<br />

Und wenn das Politbüro diesen lästigen Polen aus dem Weg<br />

geräumt haben wollte, dann musste er eben sterben. Wirklich<br />

dumm für ihn, aber wenn stimmte, woran er glaubte, wurde er<br />

sowieso als heiliger Märtyrer direkt in den Himmel befördert. Und<br />

das musste doch der geheime Wunsch eines jeden Geistlichen sein.<br />

Bubowoi machten nur die politischen Auswirkungen Sorgen. Da<br />

sie bestimmt gewaltig wären, konnte es ihm nur recht sein, dass er<br />

bei dieser Operation nur eine Randfigur darstellte. Wenn die<br />

Geschichte schief ging, tja, dann war es nicht seine Schuld. Dass<br />

Strokow aufgrund seines Lebenslaufs der geeignetste Mann für<br />

diese Aufgabe war, ließ sich schwerlich leugnen, und das würde<br />

jeder Untersuchungsausschuss, so jemals einer eingesetzt werden<br />

sollte, bestätigen können. Er, Bubowoi, hatte den Vorsitzenden<br />

gewarnt, dass ein Schuss, egal, aus welcher Distanz abgefeuert,<br />

nicht zwangsläufig tödlich sein musste. Das sollte er unbedingt in<br />

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