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Clancy, Tom - Jack Ryan 12 - Red Rabbit.pdf

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fressende Tier, für das die alten Ägypter das Feuer gehalten hatten,<br />

verschlang die Körper. Der größte Schaden war bereits nach fünf<br />

Minuten angerichtet, aber nachdem die Flammen den ersten Hunger<br />

gestillt hatten und sich zurückzogen, erstarb das Feuer immer<br />

noch nicht.<br />

Der Angestellte an der Rezeption hatte einen anspruchsvolleren<br />

Job, als man vielleicht erwartet hätte. Jeden Morgen um halb drei<br />

stellte er ein Schild mit der Aufschrift »Bitte warten. Bin in wenigen<br />

Minuten zurück« auf den Tresen und stieg in den Aufzug, um im<br />

obersten Stockwerk seine Runde durch die Flure zu beginnen. Er<br />

entdeckte nichts Ungewöhnliches, nicht in der obersten Etage und<br />

auch nicht in den übrigen – bis er den dritten Stock erreichte. Schon<br />

auf der Treppe bemerkte er einen seltsamen Geruch. Seine Sinne<br />

erwachten zu neuem Leben, doch erst als er den Flur betrat, wurde<br />

er richtig munter. Er wandte sich nach links und erblickte die<br />

Rauchfahne, die unter der Tür von Zimmer 307 hindurch in den<br />

Flur zog. In drei Schritten war er vor der Tür und drehte an dem<br />

Knauf. Er war zwar heiß, aber die Berührung schmerzte nicht. Und<br />

dann beging der Mann einen Fehler.<br />

Er zog einen Generalschlüssel aus der Tasche, steckte ihn ins<br />

Schloss und stieß die Tür auf, ohne sich die Mühe zu machen zu<br />

überprüfen, ob das Holz nicht ebenfalls heiß war.<br />

Das Feuer war beinahe erstickt, es gab keinen Sauerstoff mehr,<br />

doch die Luft glühte, und die Wände des Raumes speicherten die<br />

Hitze ebenso effizient wie eine Barbecue-Grube. Die offene Tür<br />

gab den Weg für einen Schwall frischer Luft und Sauerstoff frei, und<br />

kaum hatte der Mann die Gelegenheit gehabt, das Ausmaß der<br />

Katastrophe zu erkennen, ereignete sich auch schon das Phänomen,<br />

das als flashover bekannt war.<br />

Das Ganze kam einer Explosion sehr nahe. Das Feuer entzündete<br />

sich erneut in einem Flammenstoß, der seinerseits kräftig Luft<br />

holte. Die Wucht hätte den Mann beinahe von den Füßen gerissen<br />

und in das Zimmer gesogen, als ein weiterer Flammenstoß in seine<br />

Richtung schoss – und ihm das Leben rettete. Er schlug die Hände<br />

vor das verbrannte Gesicht, fiel auf die Knie und kämpfte sich über<br />

den Flur zu dem Alarmknopf hinüber, der in die Wand neben dem<br />

Aufzug eingelassen war. Die Tür zu Zimmer 307 schloss er nicht.<br />

Schon schrillten die Alarmglocken durch das ganze Hotel und alar­<br />

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