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Clancy, Tom - Jack Ryan 12 - Red Rabbit.pdf

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ganz allein in ihr Bett – worauf sie bestanden hatte – und schlüpfte<br />

unter die Decke. Doch anstatt zu schlafen, schob sie sich das Kissen<br />

unter den Kopf und beobachtete durch das Fenster, wie die dunkle<br />

Landschaft vorbeihuschte. Zu sehen war nicht viel, nur hin und<br />

wieder einige Lichter in den Gebäuden einer Kolchose, doch für ein<br />

kleines Mädchen war es trotzdem faszinierend.<br />

Für den Fall, dass sie schlecht träumte oder plötzlich das dringende<br />

Bedürfnis verspürte, noch einmal fest gedrückt zu werden,<br />

ließen ihre Mutter und ihr Vater die Tür zu ihrem Abteil halb offen.<br />

Bevor sie ins Bett kletterte, hatte Swetlana noch nachgesehen, ob<br />

sich darunter auch nur ja kein großer, schwarzer Bär versteckt<br />

hatte, und zufrieden festgestellt, dass dem nicht so war. Oleg und<br />

Irina lasen noch ein wenig, dösten aber, von dem schwankenden<br />

Zug in den Schlaf gewiegt, bald ein.<br />

»BEATRIX ist angelaufen«, teilte Moore Admiral Greer mit. »Das<br />

<strong>Rabbit</strong> und seine Familie sitzen im Zug und fahren im Augenblick<br />

wahrscheinlich durch die Ukraine.«<br />

»Ich hasse es, warten zu müssen, so wie jetzt«, bemerkte der<br />

DDI. Das zuzugeben war für ihn einfacher als für die anderen. Er<br />

war nie als Einsatzagent in geheimer Mission unterwegs gewesen,<br />

sondern hatte immer an einem Schreibtisch gesessen und Nachrichten<br />

mit brisanten Informationen gelesen. Nur Zeiten wie diese erinnerten<br />

ihn daran, wie es zum Beispiel war, auf einem Kriegsschiff –<br />

in seinem Fall hauptsächlich in U-Booten – Wache zu stehen, wo<br />

man auf Wind und Wellen hinaussah und die Meeresbrise auf dem<br />

Gesicht spürte. Wo man mit wenigen Worten den Kurs und die<br />

Geschwindigkeit eines Schiffs ändern lassen konnte, statt einfach<br />

abzuwarten, was das Meer oder der ferne Feind für einen bereithielt.<br />

Dort hatte er sich der Illusion hingeben können, Herr seines<br />

Schicksals zu sein.<br />

»Geduld ist die schwierigste aller Tugenden, James, und je weiter<br />

oben man sitzt, desto dringender hat man sie nötig. Für mich ist das,<br />

wie auf dem Richterstuhl zu sitzen und darauf zu warten, dass die<br />

Anwälte endlich zur Sache kommen. Das kann ewig dauern, vor<br />

allem, wenn man schon weiß, was die Trottel sagen werden«, gab<br />

Moore zu. Auch in seinem jetzigen Job musste man häufig warten.<br />

»Haben Sie dem Präsidenten schon davon erzählt?«<br />

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