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Clancy, Tom - Jack Ryan 12 - Red Rabbit.pdf

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»Manchmal denke ich, ich sollte Cathy für diese Arbeit gewinnen.«<br />

»Weil sie Ärztin ist?«, fragte Harding.<br />

<strong>Ryan</strong> nickte. »Ja, sie hat ein sehr gutes Gespür für das, was in<br />

anderen Menschen vor sich geht. Aus diesem Grund haben wir<br />

auch die Meinung von Ärzten über Michail Suslow eingeholt. Und<br />

keiner von denen war so ein Psychoheini«, rief <strong>Ryan</strong> seinem Kollegen<br />

in Erinnerung.<br />

»Aber wieder zurück zu Andropow«, sagte Harding. »Wir wissen<br />

erstaunlich wenig über sein Privatleben. Es gab auch nie den<br />

Auftrag für eine ausführliche Studie. Wenn er zum Generalsekretär<br />

ernannt wird, kann ich mir vorstellen, dass auch seine Frau in der<br />

Öffentlichkeit auftritt. Auf jeden Fall besteht kein Grund zu der<br />

Annahme, dass er homosexuell ist. Wie Sie wissen, ist man, was<br />

diese Verirrung angeht, in der Sowjetunion nicht sehr tolerant.<br />

Bestimmt hätte ein Rivale dieses Wissen gegen ihn verwendet und<br />

damit Andropows Karriere ein für alle Mal ruiniert. Nein, so etwas<br />

muss man in der Sowjetunion sehr streng unter Verschluss halten.<br />

Da lebt man schon besser zölibatär.«<br />

Okay, dachte <strong>Ryan</strong>, ich werde heute Abend den Admiral anrufen<br />

und ihm sagen, dass die Engländer auch nichts wissen. Es war seltsamerweise<br />

enttäuschend, aber irgendwie auch vorhersehbar. Die<br />

Lücken im Wissen der Geheimdienste waren für Außenstehende<br />

oft erstaunlich groß. <strong>Ryan</strong> war noch so neu in diesem Geschäft, dass<br />

es auch ihn überraschte und enttäuschte.<br />

»Tja«, sagte Harding mit Blick auf die Uhr, »ich glaube, für heute<br />

haben wir Ihrer Majestät genug gedient.«<br />

»Einverstanden.« <strong>Ryan</strong> stand auf und nahm sein <strong>Jack</strong>ett vom<br />

Kleiderständer. Mit der U-Bahn zur Victoria Station und dann mit<br />

dem Lionel nach Hause. Die ständigen Bahnfahrten gingen ihm allmählich<br />

auf die Nerven. Um den Weg zur Arbeitsstelle zu verkürzen,<br />

wäre es besser gewesen, sich eine Wohnung in der Stadt zu<br />

nehmen, aber dann hätte Sally nicht viel grünes Gras zu sehen<br />

bekommen, auf dem sie spielen konnte, und in diesem Punkt war<br />

Cathy eisern. Ein erneuter Beweis dafür, dass er tatsächlich ein Pantoffelheld<br />

war, dachte <strong>Ryan</strong> auf dem Weg zum Aufzug. Na ja, es<br />

hätte schlimmer kommen können. Immerhin war es eine gute Frau,<br />

unter deren Pantoffel er stand.<br />

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