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Clancy, Tom - Jack Ryan 12 - Red Rabbit.pdf

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Vierzig Minuten später kaufte er ein Exemplar der Iswestija und<br />

fuhr die endlose Rolltreppe zum Bahnsteig hinunter, wie üblich die<br />

Blicke der Russen ignorierend, die ihn, einen echten, lebendigen<br />

Amerikaner, so neugierig musterten wie ein wildes Tier im Zoo.<br />

Das würde einem Russen in New York – wo alle ethnischen Gruppen<br />

vertreten waren und man Russen vo r allem am Steuer eines gelben<br />

Taxis antraf – nie passieren.<br />

Die morgendliche Routine hatte sich mittlerweile eingespielt. Miss<br />

Margaret kümmerte sich um die Kinder, und vor der Tür wartete<br />

Eddie Beaverton. Die Kinder wurden zum Abschied umarmt und<br />

geküsst, wie es sich gehörte, dann machten sich die Eltern auf den<br />

Weg zur Arbeit. <strong>Ryan</strong> war dieser Ablauf ein Gräuel. Wenn er Cathy<br />

doch nur dazu bewegen könnte, eine Wohnung in London zu kaufen<br />

– das hätte den Arbeitstag um gut zwei Stunden verkürzt! Aber<br />

nein, Cathy wollte ein Haus mit Garten, damit die Kinder draußen<br />

spielen konnten. Dabei würden sie beide die Sonne bald nur noch<br />

sehen, wenn sie bei der Arbeit waren.<br />

Zehn Minuten später saßen sie in ihrem Erster-Klasse-Abteil<br />

und fuhren Richtung Nordwesten gen London, Cathy wie immer<br />

in eine medizinische Fachzeitschrift und <strong>Jack</strong> in seinen Daily<br />

Telegraph vertieft. Er überflog gerade einen Artikel über Polen<br />

und stellte fest, dass der Autor außergewöhnlich gut informiert<br />

war. Die Artikel in den englischen Zeitungen waren in der Regel<br />

längst nicht so weitschweifig wie die in der Washington Post,<br />

was <strong>Jack</strong> ausnahmsweise bedauerte. Dieser Typ verfügte tatsächlich<br />

über gute Informationen, oder er war ein ziemlich guter Analyst.<br />

Die polnische Regierung steckte in einer Zwickmühle, aus<br />

der es keinen offensichtlichen Ausweg gab, und Gerüchten<br />

zufolge, las <strong>Ryan</strong>, machte sich der Papst ernsthaft Gedanken um<br />

das Wohlergehen seines Heimatlandes und seines Volkes. Das,<br />

schrieb der Reporter, war einigen Leuten sicherlich ein Dorn im<br />

Auge.<br />

Was tatsächlich der Wahrheit entsprach, dachte <strong>Jack</strong>. Die wirklich<br />

schlechte Nachricht lautete, dass diese Information nun an die<br />

Öffentlichkeit gelangt war. Wer hatte hier etwas durchsickern lassen?<br />

Er kannte den Namen des Reporters. Er war Experte für –<br />

hauptsächlich europäische – Außenpolitik. Also, wem war es zu<br />

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