04.03.2013 Aufrufe

Clancy, Tom - Jack Ryan 12 - Red Rabbit.pdf

Clancy, Tom - Jack Ryan 12 - Red Rabbit.pdf

Clancy, Tom - Jack Ryan 12 - Red Rabbit.pdf

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

junge Moskowiter treffen und miteinander turteln konnten, würde<br />

das Gewissen der Leute in der Zentrale, das an einem guten Tag<br />

vielleicht Pontius-Pilatus-Niveau erreichte, vermutlich nicht sonderlich<br />

belasten.<br />

Und dort, vielleicht hundert Meter entfernt, war <strong>Rabbit</strong> hervorragend<br />

postiert, in der Nähe von den wenigen Spielmöglichkeiten, die<br />

eine Dreijährige – oder einen Vierjährigen – reizen mochten. Beim<br />

Näherkommen stellte Mary Pat wieder einmal fest, wie sehr die<br />

Russen ihre Kleinen verhätschelten. In diesem Fall war es vielleicht<br />

sogar noch etwas mehr als üblich geschehen – <strong>Rabbit</strong> war beim<br />

KGB, weshalb er Zugang zu besseren Konsumgütern als der Durchschnittsrusse<br />

hatte und wi e jeder gute Vater in jedem anderen Land<br />

seine kleine Tochter damit verwöhnte. Das war, was seinen Charakter<br />

anging, ein gutes Zeichen, fand Mary Pat. Vielleicht würde sie<br />

diesen Kerl sogar sympathisch finden können, ein unerwartetes<br />

Geschenk für einen Agenten. Viele Geheimdienstleute waren genauso<br />

verkorkst wie ein Kleinkrimineller aus der South Bronx. <strong>Rabbit</strong><br />

nahm nicht weiter von ihr Notiz, schaute sich nur einmal gelangweilt<br />

um, wie es Männer, die ihre Kinder beim Spielen beaufsichtigten,<br />

eben manchmal taten. Die Amerikanerin kam mit ihrem Sohn in<br />

die richtige Richtung, was aber völlig unbeabsichtigt aussah.<br />

»Eddie, sieh mal, da ist ein kleines Mädchen, mit dem du vielleicht<br />

ein bisschen spielen kannst«, schlug Mary Pat vor. »Versuch<br />

doch mal, ob es dich versteht, wenn du Russisch sprichst.«<br />

»Okay!« Und schon rannte Eddie auf die Kleine zu und sagte:<br />

»Hallo.«<br />

»Hallo.«<br />

»Ich heiße Eddie.«<br />

»Ich heiße Swetlana Olegowna. Wo wohnst du?«<br />

»Da.« Eddie deutete in Richtung Ausländergetto.<br />

»Ist das Ihr Sohn?«, fragte <strong>Rabbit</strong>.<br />

»Ja, Eddie junior. Für Sie wahrscheinlich Edward Edwardowitsch.«<br />

»Dann ist er also auch bei der CIA«, sagte Oleg Iwan’tsch ohne<br />

jede Spur von Humor.<br />

»Nicht ganz.« Fast theatralisch reichte sie ihm die Hand. Für den<br />

Fall, dass irgendwo Kameras waren, musste sie ihn schützen. »Ich<br />

bin Mary Patricia Foley.«<br />

380

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!