04.03.2013 Aufrufe

Clancy, Tom - Jack Ryan 12 - Red Rabbit.pdf

Clancy, Tom - Jack Ryan 12 - Red Rabbit.pdf

Clancy, Tom - Jack Ryan 12 - Red Rabbit.pdf

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

»Es ist wirklich erstaunlich – wie patriotisch unsere Häftlinge<br />

sind, meine ich. Spione haben in unseren Bundesgefängnissen<br />

nichts zu lachen. Spione und Kinderschänder. Richtig rührend, wie<br />

sich die ganzen anderen Knackis ihrer annehmen – du weißt schon,<br />

die Typen, die wegen bewaffnetem Raubüberfall oder Mord sitzen,<br />

anständige Kriminelle eben.«<br />

»Ja, davon hat mein Vater manchmal erzählt. Dass im Gefängnis<br />

eine strenge Hierarchie herrscht, und da will keiner ganz unten<br />

sein.«<br />

»Lieber Werfer als Fänger.« Murray lachte.<br />

Es wurde Zeit für eine richtige Frage. »Und, Dan, wie ist dein<br />

Verhältnis zur Spionageszene?«<br />

Murray betrachtete den Horizont. »Ach, wir kommen ganz gut<br />

klar« war alles, was er freiwillig herausrückte.<br />

»Weißt du, Dan«, bemerkte <strong>Ryan</strong>, »wenn es hier drüben etwas<br />

gibt, was mir wirklich auf die Nerven geht, dann ist es dieses<br />

bescheuerte Understatement.«<br />

Das gefiel Murray. »Tja, dann lebst du am falschen Ort, <strong>Jack</strong>.<br />

Hier reden alle so.«<br />

»Ja, vor allem in Geheimdienstkreisen.«<br />

»Ich bitte dich! Wenn wir wi e alle anderen sprechen würden,<br />

wäre doch im Nu der ganze Nimbus weg, und die Leute würden<br />

merken, wie absurd das Ganze in Wirklichkeit ist.« Murray nahm<br />

einen Schluck Bier und grinste breit. »Die Leute würden sofort<br />

jedes Vertrauen in uns verlieren. Bei Ärzten und Börsenmaklern ist<br />

es wahrscheinlich genau das Gleiche«, fügte der FBI-Vertreter<br />

hinzu.<br />

»Jede Branche hat ihren eigenen Insiderjargon.« Der angebliche<br />

Grund dafür war, dass dieser Jargon eben diesen Insidern eine<br />

raschere und effektivere Kommunikation ermöglichte – in Wirklichkeit<br />

diente er selbstverständlich nur dem Zweck, all jenen, die<br />

nicht dazugehörten, den Zugriff auf ihr Wissen zu verwehren.<br />

Es passierte in Budapest, und der Grund dafür war schlicht und<br />

einfach Pech. Der Informant war nicht einmal so wichtig. Er beschaffte<br />

Informationen über die ungarischen Luftstreitkräfte, die<br />

niemand sonderlich ernst nahm, genau wie das restliche ungarische<br />

Militär, das sich auf dem Schlachtfeld selten hervorgetan hatte.<br />

361

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!