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Clancy, Tom - Jack Ryan 12 - Red Rabbit.pdf

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sah auch recht vielversprechend aus. Außerdem bezahlte ihn der<br />

Staat dafür, dass er zwölf Stunden in diesem Flieger hockte und auf<br />

eine billige Reisetasche aufpasste. Das war besser, als mit seinem<br />

Huey im Zentralen Hochland herumzufliegen. Cox hatte schon<br />

lange aufgegeben, sich darüber Gedanken zu machen, welche wichtigen<br />

Informationen er in seiner Tasche transportierte. Wenn andere<br />

das so brennend interessierte, war das deren Problem.<br />

<strong>Ryan</strong> hatte ganze drei Seiten geschafft – kein sehr produktiver Tag,<br />

zumal er nicht behaupten konnte, dass der schleppende Ausstoß<br />

durch eine kunstvolle Prosa aufgewogen wurde. Sein Englisch war<br />

fehlerfrei – er hatte die Grammatik von Geistlichen und Nonnen<br />

gelernt und war einigermaßen versiert im Umgang mit Worten –,<br />

aber nicht besonders elegant. In seinem ersten Buch war alles, was<br />

er an künstlerisch gedrechselter Sprache in das Manuskript einzubauen<br />

versucht hatte, zu seinem stillen, unausgesprochenen Ärger<br />

herausgestrichen worden. Und genau deshalb hatten die wenigen<br />

Kritiker, die sein historisches Epos gelesen und rezensiert hatten,<br />

die Qualität seiner Analyse verhalten gelobt, dann aber knapp<br />

angemerkt, es möge vielleicht ein gutes Lehrbuch für Geschichtsstudenten<br />

sein, aber nicht unbedingt etwas, wofür der durchschnittlich<br />

interessierte Leser sein Geld ausgeben würde. Und so<br />

waren von dem Buch 7865 Exemplare verkauft worden – nicht<br />

gerade berauschend für zweieinhalb Jahre Arbeit. Doch andererseits,<br />

rief sich <strong>Ryan</strong> in Erinnerung, war das sein erster Anlauf gewesen,<br />

und vielleicht würde ihm sein neuer Verlag einen Lektor zuteilen,<br />

der eher Verbündeter war als Feind. Jedenfalls hatte er die<br />

Hoffnung noch nicht aufgegeben.<br />

Aber das vertrackte Ding wurde erst gar nicht gedruckt, wenn er<br />

es nicht zu Ende schrieb, und drei Seiten waren für einen vollen<br />

Arbeitstag in seinem Arbeitszimmer keine sonderlich üppige Ausbeute.<br />

Er hatte sein Gehirn noch auf ein anderes Problem angesetzt,<br />

und das war seiner Produktivität nicht unbedingt förderlich<br />

gewesen.<br />

»Wie bist du vorangekommen?«, fragte Cathy, die plötzlich hinter<br />

ihm stand.<br />

»Es geht so«, log er.<br />

»Wo bist du gerade?«<br />

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