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Clancy, Tom - Jack Ryan 12 - Red Rabbit.pdf

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Geselligkeit, man plauderte über familiäre Dinge, über Sport<br />

und Wetter, über den Plan eines Autokaufs oder den Erwerb einer<br />

Datscha auf dem Land, doch über die Arbeit sprach man, außer<br />

vielleicht mit den engsten Kollegen, nur in Sitzungsräumen, wo<br />

solche Themen der Vorschrift nach hingehörten. Doch es kam<br />

Roschdestwenski nie in den Sinn, dass gerade diese Restriktionen<br />

die Leistungsfähigkeit seiner Behörde in erheblichem Maß beeinträchtigten.<br />

Er musste eine Sicherheitskontrolle passieren, um in die Nachrichtenzentrale<br />

zu gelangen. Der dort postierte Unteroffizier warf<br />

einen Blick auf seinen Ausweis und winkte ihn durch, ohne eine<br />

Miene zu verziehen.<br />

Roschdestwenski war natürlich schon oft genug hier unten gewesen<br />

und allen Mitarbeitern namentlich bekannt, so wie er auch sie<br />

kannte. Die Schreibtische waren so gestellt, dass viel Platz dazwischen<br />

blieb. Das monotone Hintergrundgeräusch der Fernschreiber<br />

überlagerte jeden in normaler Zimmerlautstärke geführten<br />

Wortwechsel, der somit schon aus einem Abstand von drei bis vier<br />

Metern nicht mehr zu belauschen war, auch wenn man die Ohren<br />

noch so sehr aufsperrte. Dieses wie jedes andere Detail in der Einrichtung<br />

des Raumes hatte sich über viele Jahre entwickelt und<br />

bewährt, sodass die Sicherheitsvorkehrungen inzwischen nahezu<br />

perfekt waren. Trotzdem streiften die Kontrolleure aus der dritten<br />

Etage nach wie vor mit gerunzelter Stirn und zusammengekniffenen<br />

Brauen umher, um nach dem Rechten zu sehen. Roschdestwenski<br />

trat vor den Schreibtisch des wachhabenden Offiziers.<br />

»Oleg Iwanowitsch«, sagte er zum Gruß.<br />

Zaitzew blickte auf und sah den nun schon fünften Besucher an<br />

diesem noch jungen Tag vor sich. Die fünfte Störung. Es kam<br />

tatsächlich oft einer Strafe gleich, auf diesem Posten Dienst zu tun,<br />

vor allem vormittags. Die Nachtschicht war zwar langweilig, aber<br />

immerhin konnte man ungestört sein Pensum abarbeiten.<br />

»Ja, Genosse Oberst, was kann ich diesmal für Sie tun?«, fragte er<br />

jedoch in freundlichem Tonfall, wie es sich einem höherrangigen<br />

Offizier gegenüber gehörte.<br />

»Eine Sondermeldung an unsere Station in Rom. Zu Händen des<br />

Agenten. Persönlich. Per Einzelverschlüsselung. Und ich möchte,<br />

dass Sie die Sache selbst in die Hand nehmen.« Mit anderen Worten:<br />

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