04.03.2013 Aufrufe

Clancy, Tom - Jack Ryan 12 - Red Rabbit.pdf

Clancy, Tom - Jack Ryan 12 - Red Rabbit.pdf

Clancy, Tom - Jack Ryan 12 - Red Rabbit.pdf

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

war, um zu sehen, wie er reagieren würde. Alle Agenten wurden in<br />

Bezug auf Observierung und Gegenobservierung ausgebildet, und<br />

die Methoden waren nicht nur auf der ganzen Welt die gleichen,<br />

sondern wurden umgekehrt auch überall als solche wieder erkannt,<br />

weshalb Foley sie nie einsetzte. Niemals. Kein einziges Mal. Bei<br />

diesem Spiel clever zu sein war zu gefährlich, weil man nie clever<br />

genug sein konnte. Es gab andere Gegenmaßnahmen, auf die man,<br />

wenn nötig, zurückgreifen konnte. Da war zum Beispiel die vorher<br />

geplante enpassant-Übergabe, die jeder Spion auf der Welt kannte,<br />

die aber trotzdem sehr schwer zu erkennen war, und zwar gerade,<br />

weil sie so simpel war. Nein, wenn aus einem solchen Manöver<br />

nichts wurde, dann in der Regel deshalb, weil es der potenzielle<br />

Informant mit der Angst zu tun bekam. Es war wesentlich schwieriger<br />

und gefährlicher, als freischaffender Informant für einen<br />

Geheimdienst zu arbeiten statt als regulärer, fest besoldeter Agent<br />

im Außeneinsatz. Foley war als Diplomat getarnt. Auch wenn die<br />

Russen im Besitz von Filmaufnahmen gewesen wären, die ihn aufs<br />

Peinlichste kompromittieren würden, konnten sie doch nichts<br />

gegen ihn unternehmen. Er war offiziell Diplomat und als solcher<br />

durch die Wiener Konvention geschützt, die seine Person unantastbar<br />

machte – selbst in Kriegszeiten, obwohl es dann meist ein bisschen<br />

problematischer zuging. Aber darüber brauchte er sich keine<br />

Gedanken zu machen, fand Foley. Denn in diesem Fall wäre er, wie<br />

alle anderen in Moskau, längst aufgeflogen und deshalb nicht allein<br />

in dem Jenseits, in das Spione kamen.<br />

Er riss seine Gedanken von diesen Belanglosigkeiten los, so<br />

unterhaltsam sie auch sein mochten. Letztlich lief es darauf hinaus,<br />

ob sein Freund Iwan den nächsten Schritt machen würde oder ob er<br />

sich wieder ins Dunkel zurückzog, voller Genugtuung darüber,<br />

dass es ihm gelungen war, die amerikanische Botschaft an einem<br />

kühlen Moskauer Morgen nach seiner Pfeife tanzen zu lassen. Um<br />

das herauszufinden, musste man die Karten aufdecken. Ob es wohl<br />

Blackjack war – oder nur ein Paar Vieren?<br />

Deshalb bist du doch in dieses Geschäft eingestiegen, Ed, rief sich<br />

Foley in Erinnerung - wegen des Kitzels der Jagd. Und dieser Kitzel<br />

war in der Tat unvergleichlich, selbst wenn das Wild wieder im<br />

Dunst des Waldes verschwand. Doch den Bären am Ende zu häuten<br />

machte natürlich mehr Spaß, als ihn bloß zu wittern.<br />

318

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!