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Clancy, Tom - Jack Ryan 12 - Red Rabbit.pdf

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»Klar.« Russell nickte. »Die Einheimischen waren stinksauer auf<br />

diesen kleinen Pisser. Hat ein schlimmes Ende genommen mit ihm,<br />

soviel ich gehört habe.« Damals war Russell First Lieutenant gewesen.<br />

Geboren und auf gewachsen war er in Detroit, wo sein Vater im<br />

Zweiten Weltkrieg B-24-Bomber gebaut hatte und nicht müde<br />

geworden war, seinem Sohn zu erzählen, wie viel befriedigender<br />

dieser Job gewesen sei als Fords zusammenzuschrauben.<br />

Russell verabscheute alles an der Sowjetunion (nicht mal für<br />

gute Soulmusik hatten sie was übrig!), aber die Gehaltszulage, die<br />

mit dem Dienst hier einherging – eine Versetzung nach Moskau<br />

galt als Härtefall –, würde ihm eines Tages den Kauf eines schönen<br />

Hauses auf der Upper Peninsula ermöglichen, wo er nach Herzenslust<br />

Vögel und Rotwild jagen konnte. »Irgendwas, das raus<br />

muss, Ed?«<br />

»Nein, heute nicht – jedenfalls noch nicht.«<br />

»Alles klar. Dann einen schönen Tag noch.« Damit verschwand<br />

Russell nach draußen.<br />

Es war nicht wie in den Spionagethrillern – die Arbeit bei der<br />

CIA brachte erheblich mehr Langeweile als Spannung mit sich.<br />

Mindestens zwei Drittel von Foleys Arbeitszeit ging dafür drauf,<br />

dass er Berichte schrieb, die vielleicht jemand in Langley las,<br />

und/oder auf Treffen wartete, die vielleicht zustande kamen. Er<br />

hatte ein paar Leute, die den größten Teil der Außendienstaufgaben<br />

übernahmen, denn seine Identität war zu prekär, um ihre Aufdeckung<br />

zu riskieren – ein Punkt, auf den er seine Frau hin und wieder<br />

mit Nachdruck hinweisen musste. Mary Pat stand einfach ein<br />

bisschen zu sehr auf Action. Doch sie genossen beide diplomatische<br />

Immunität, und meist waren die Russen peinlich darauf bedacht,<br />

dies zu respektieren. Selbst wenn es manchmal etwas brenzlig<br />

wurde, konnte es nie richtig brenzlig werden. <strong>Red</strong>ete er sich zumindest<br />

ein.<br />

»Guten Morgen, Oberst Bubowoi«, sagte Andropow freundlich,<br />

ohne aufzustehen.<br />

»Einen schönen guten Tag, Genosse Vorsitzender«, antwortete<br />

der Agent aus Sofia und schluckte seine Erleichterung darüber hinunter,<br />

dass ihm Roschdestwenski nichts vorgemacht hatte. Man<br />

konnte schließlich nie vorsichtig – oder paranoid – genug sein.<br />

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