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Clancy, Tom - Jack Ryan 12 - Red Rabbit.pdf

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»Ich vermute, wir machen Gebrauch davon...«<br />

»Ihre Leute sind in der Beziehung sehr zurückhaltend. Im<br />

Unterschied zu mir. Was wäre einfacher, als dafür zu sorgen, dass<br />

sich ein Botschaftsvertreter mit einem Journalisten in einer Kneipe<br />

auf ein Glas Bier verabredet und ein paar versteckte Hinweise zum<br />

Besten gibt? Eines muss man Journalisten lassen: Für eine gute<br />

Geschichte zeigen sie sich meist durchaus erkenntlich.«<br />

»In Langley hat man große Vorbehalte gegenüber der Presse, Sir<br />

Basil. Und das Wort ›Vorbehalte‹ ist noch leicht untertrieben.«<br />

»Wie rückständig! Nun, vermutlich liegt’s daran, dass Sie in<br />

Amerika Ihre Presse nicht so fest im Griff haben wie wir die unsere.<br />

Aber die Journaille auszutricksen dürfte Ihnen doch auch nicht<br />

allzu schwer fallen, oder?«<br />

»Ich hab’s noch nicht versucht. Admiral Greer sagt, mit einem<br />

Reporter zu reden sei so, als tanze man mit einem Rottweiler. Man<br />

weiß nie, ob der einem das Gesicht leckt oder an den Hals springt.«<br />

»Man muss sie nur richtig dressieren.«<br />

Die Briten und ihre verhätschelten Köter, dachte <strong>Ryan</strong>. Er selbst<br />

hatte für Hunde nicht viel übrig. Ausgenommen Ernie, der Labrador<br />

mit der hübschen weichen Schnauze. Sally vermisste ihn sehr.<br />

»Und was ist nun Ihre Meinung zu Polen, <strong>Jack</strong>?«<br />

»Ich denke, es brodelt, bis der Deckel vom Topf rutscht, und wenn<br />

die Suppe dann kocht, gibt’s ein großes Aufschreien. Die Polen<br />

haben den Kommunismus nie akzeptiert. Man stelle sich vor: In ihrer<br />

Armee gibt’s tatsächlich Kapläne. Viele Bauern arbeiten auf eigene<br />

Rechnung und verkaufen ihre Erzeugnisse in freien Marktnischen.<br />

Die beliebteste Fernsehserie ist Kojak. Deshalb wird sie sonntags<br />

morgens gebracht, um die Leute von der Kirche wegzuhalten. Wodurch<br />

zweierlei deutlich wird: Zum einen steht hoch im Kurs, was<br />

aus Amerika kommt, zum anderen hat die Regierung nach wie vor<br />

Angst vor der katholischen Kirche. Die polnische Regierung ist<br />

instabil, was ihr auch bewusst zu sein scheint. Dass sie dem Volk<br />

kleine Freiheiten einräumt, ist durchaus klug, doch auf lange Sicht<br />

wird das kaum reichen. Es wird ihr nicht gelingen, ein Unrechtsregime<br />

– und das ist es letztlich – aufrechtzuerhalten. Mag es nach<br />

außen hin noch so stark erscheinen, es ist zum Scheitern verurteilt.«<br />

Charleston nickte. »Ich habe vor drei Tagen mit der Premierministerin<br />

darüber gesprochen und ganz ähnliche Worte gewählt.«<br />

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