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Clancy, Tom - Jack Ryan 12 - Red Rabbit.pdf

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In der CIA-Außenstelle in Moskau gab es keine einzige schriftliche<br />

Liste der informellen Mitarbeiter. Nicht einmal in Foleys Bürosafe,<br />

der neben einer Kombination einen Zweiphasenalarm eingebaut<br />

hatte, eine Tastatur an der Außenseite und eine innen mit<br />

einem anderen Code, den Foley selbst eingegeben hatte. Die Marines<br />

der Botschaft hatten Anweisung, auf jedes der beiden Alarmsignale<br />

mit gezogener Waffe zu reagieren, weil dieser Safe so ziemlich<br />

die brisantesten Dokumente im ganzen Gebäude enthielt.<br />

Aber Foley hatte die Namen aller russischen Bürger, die für die<br />

CIA arbeiteten, zusammen mit ihren Spezialgebieten in seine<br />

Augenlider eingeritzt. Augenblicklich operierten zwölf solcher<br />

Informanten. Einer war gerade eine Woche vor Foleys Ankunft in<br />

Moskau aufgeflogen. Niemand wusste, wie es dazu gekommen war,<br />

aber Foley machte sich Sorgen, dass die Russen womöglich in<br />

Langley selbst einen Maulwurf hatten. Das auch nur zu denken war<br />

schon unerhört, aber so, wie es die CIA beim KGB versuchte, versuchte<br />

es der KGB bei der CIA, und es gab keinen Schiedsrichter<br />

auf dem Spielfeld, der den Spielern sagte, wie das Spiel stand. Der<br />

aufgeflogene Informant, ein Oberstleutnant beim GRU, dessen<br />

Codename SOUSA gewesen war, hatte geholfen, einige größere<br />

undichte Stellen im deutschen Verteidigungsministerium und in<br />

anderen NATO-Quellen zu identifizieren, durch die der KGB an<br />

wichtige politisch-militärische Geheiminformationen gekommen<br />

war. Aber der Mann war tot – auch wenn er noch atmete. Foley<br />

hoffte, sie würden den armen Teufel nicht bei lebendigem Leib in<br />

einen Hochofen werfen, wi e man es in den fünfziger Jahren mit<br />

einer anderen GRU-Quelle gemacht hatte. Selbst für russische Verhältnisse<br />

unter Chruschtschow eine ziemlich brutale Hinrichtungsmethode<br />

und etwas, das dessen Führungsoffizier sicher einige<br />

schlaflose Nächte bereitet hatte, dachte der COS.<br />

Demnach musste man also zwei, vielleicht sogar drei Informanten<br />

auf diese Sache ansetzen. Einen guten Mann hatten sie im KGB,<br />

einen anderen im Zentralkomitee der Partei. Vielleicht hatte einer<br />

von ihnen etwas von einer Operation gegen den Papst gehört.<br />

Teufel, dachte Foley, sind die wirklich so verrückt? Er sah sein<br />

Vorstellungsvermögen arg strapaziert. Seiner Abstammung nach<br />

Ire, seiner Erziehung und Religionszugehörigkeit nach Katholik,<br />

hatte Ed Foley Mühe, seine persönlichen Gedanken aus dem Spiel<br />

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