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Clancy, Tom - Jack Ryan 12 - Red Rabbit.pdf

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ich denke schon, aber besser wäre es, unser Zugriff darauf bliebe<br />

erhalten. Das aber setzt voraus, dass Goderenko seine Mitarbeiter<br />

nicht verprellt. Agenten zu führen ist eine Kunst, keine Wissenschaft,<br />

Sie verstehen.«<br />

»Das haben Sie mir so schon einmal erzählt, Aleksei.« Andropow<br />

rieb sich die müden Augen. Er sah heute ziemlich bleich aus, fand<br />

Roschdestwenski. Machte ihm seine Leber wieder zu schaffen?<br />

»Unsere Agenten haben wie alle Menschen ihre individuellen<br />

Besonderheiten. Daran lässt sich nichts ändern«, erläuterte Roschdestwenski<br />

zum vielleicht hundertsten Mal. Immerhin schien Andropow<br />

manchmal zuzuhören. Seine Vorgänger waren sehr viel<br />

weniger zugänglich gewesen. Vielleicht hatte Juri Wladimirowitsch<br />

ja doch mehr Verstand als sie.<br />

»Das gefällt mir so an der Fernmeldeaufklärung«, maulte der<br />

Vorsitzende des KGB – wie alle, die sich aus seinen Kreisen dazu<br />

äußerten. Das Problem bestand darin, dass der Westen in dieser<br />

Hinsicht sehr viel erfolgreicher war, obwohl der KGB deren<br />

Dienste infiltriert hatte. Die amerikanische NSA und das britische<br />

GCHQ arbeiteten unablässig daran, die Fernmeldesicherheit der<br />

Sowjetunion zu untergraben, was ihnen, wie zu fürchten war,<br />

wahrscheinlich manchmal auch gelang. Deshalb war für den KGB<br />

die Verschlüsselung per Einmal-Block unerlässlich. Allen anderen<br />

Methoden konnte man nicht trauen.<br />

»Was ist davon zu halten?«, fragte <strong>Ryan</strong> seinen Kollegen Harding.<br />

»Nach unserer Einschätzung ist der Ar tikel echt. Ein Teil der<br />

Informationen stammt aus offenen Quellen, aber das meiste ist<br />

Dokumenten entnommen, die für ihren Ministerrat erstellt worden<br />

sind. Auf dieser Ebene wird nicht mehr viel gelogen.«<br />

»Warum?«, fragte <strong>Jack</strong>. »Mit der Wahrheit nimmt man’s doch<br />

nirgends so genau.«<br />

»Aber da geht es um handfeste Entscheidungen, zum Beispiel<br />

darum, dass die Armee mit dem notwendigen Material versorgen<br />

wird. Bleibt eine Lieferung aus, wird das auffallen, und man wird<br />

Nachforschungen anstellen. Wie dem auch sei«, fuhr Harding fort<br />

und behielt sein Gegenüber genau im Auge, »hier besteht das wichtigste<br />

Material aus politischen Fragen, und darüber erfährt man<br />

nichts als Lügen.«<br />

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