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Clancy, Tom - Jack Ryan 12 - Red Rabbit.pdf

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»Allerdings, Kolja. Nun« – Zaitzew sah zur Wanduhr hinüber, er<br />

war sechs Minuten zu früh – »ich löse Sie jetzt ab, Genosse Major.«<br />

»Und ich danke Ihnen, Genosse Major.« Dobrik entfernte sich in<br />

Richtung Ausgang.<br />

Zaitzew setzte sich auf den Stuhl, der noch warm war von Dobriks<br />

Gesäß, und trug sich in den Dienstplan ein. Als Nächstes<br />

kippte er den Inhalt des Aschenbechers in den Abfalleimer – was<br />

Dobrik immer versäumte – und trat damit einen neuen Arbeitstag<br />

im Büro an. Die Ablösung seines Kollegen war reine Routine, aber<br />

ein angenehme. Bis auf diese wenigen Momente zu Beginn seines<br />

Diensts hatte er mit Dobrik kaum etwas zu tun. Wie sich jemand<br />

freiwillig auf Dauer für den Nachtdienst einteilen lassen konnte,<br />

war Zaitzew ein Rätsel. Jedenfalls hinterließ Dobrik ihm stets einen<br />

leeren Schreibtisch und keinen, auf dem sich unerledigte Arbeit<br />

türmte. So blieben Zaitzew ein paar freie Minuten, die er nutzen<br />

konnte, um sich auf den neue sten Stand zu bringen und mental auf<br />

den Tag einzustimmen.<br />

An diesem Tag brachten diese paar Minuten allerdings nur die<br />

Bilder zurück, die ihm, schien es, nicht mehr aus dem Kopf gehen<br />

wollten. Und deshalb zündete sich Oleg Iwanowitsch seine erste<br />

Dienstzigarette des Tages an und ordnete die Papiere auf dem<br />

Metallschreibtisch, während er in Gedanken ganz woanders war.<br />

Es war zehn nach acht, als ein Kollege aus der Chiffrierabteilung<br />

mit einem braunen Ordner zu ihm kam.<br />

»Von der Außenstelle in Washington, Genosse Major«, sagte der<br />

Mann.<br />

»Danke, Genosse«, antwortete Zaitzew.<br />

Er nahm den braunen Ordner, schlug ihn auf und begann die<br />

Nachrichten durchzublättern.<br />

Aha, dachte er, dieser CASSIUS hat sich wieder gemeldet... ja,<br />

weitere politische Informationen. Er kannte weder den richtigen<br />

Namen noch das Gesicht, das zu CASSIUS gehörte, aber er musste<br />

Assistent eines hochrangigen Parlamentariers sein, möglicherweise<br />

sogar eines Senators. Er lieferte hochwertige politische<br />

Informationen, die darauf hindeuteten, dass er Zugriff auf nachrichtendienstlich<br />

brisantes Material hatte. Es arbeitete also auch<br />

ein Mitarbeiter eines hohen amerikanischen Politikers für die<br />

Sowjetunion. Da er dafür nicht bezahlt wurde, war er offenbar ein<br />

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