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Clancy, Tom - Jack Ryan 12 - Red Rabbit.pdf

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konnte... nein, von der Sorte hatte er keine. Diesbezüglich war er<br />

eher ein Sonderling. Russen schlossen oft tiefe und enge Freundschaften<br />

und weihten ihre Freunde nicht selten in die bestgehüteten<br />

und dunkelsten Geheimnisse ein, geradeso, als wollten sie es darauf<br />

ankommen lassen, dass ihr engster Vertrauter ein KGB-Spitzel war.<br />

Als legten sie es darauf an, in einen Gulag deportiert zu werden.<br />

Aber sein Beruf verwehrte ihm das. Er würde es nie wagen, über die<br />

Dinge zu sprechen, die er bei der Arbeit tat, nicht einmal mit seinen<br />

Kollegen.<br />

Nein, die Probleme, die er mit dieser Reihe von 666-Nachrichten<br />

hatte, würde er allein lösen müssen. Selbst seine Irina durfte nichts<br />

davon wissen. Sie würde womöglich mit ihren Freundinnen im<br />

GUM darüber sprechen, und das wäre sein Todesurteil. Zaitzew<br />

ließ den Atem entweichen und blickte sich um...<br />

Da war er wieder, dieser amerikanische Botschaftsangehörige. Er<br />

las Sovietskiy Sport und kümmerte sich nicht um das, was um ihn<br />

herum vorging. Er trug einen Regenmantel – der vorhergesagte<br />

Regen war allerdings ausgeblieben –, aber keinen Hut. Der Mantel<br />

war offen, weder zugeknöpft noch gegürtet. Er befand sich keine<br />

zwei Meter von ihm entfernt...<br />

Aus einem spontanen Impuls heraus wechselte Zaitzew von einer<br />

Seite des Waggons auf die andere, indem er, wi e um einen verkrampften<br />

Muskel zu lockern, die Hände an der Griffstange<br />

tauschte. Durch dieses Manöver kam er direkt neben dem Amerikaner<br />

zu stehen. Und aus einem weiteren Impuls heraus schob Zaitzew<br />

seine Hand in die Tasche des Regenmantels. Sie enthielt nichts,<br />

keine Schlüssel, kein Kleingeld, nur Stoff. Aber er wusste jetzt,<br />

dass er in die Manteltasche des Amerikaners fassen konnte, ohne<br />

dass es jemand merkte. Er zog sich wieder zurück und sah sich im<br />

U-Bahnwagen um, ob jemand etwas mitbekommen hatte oder auch<br />

nur in seine Richtung schaute. Aber... nein, fast hundertprozentig<br />

nicht. Sein Manöver war unbemerkt geblieben, selbst von dem<br />

Amerikaner.<br />

Foley gestattete nicht einmal seinen Augen, sich von dem Eishockeyartikel<br />

abzuwenden, den er gerade las. Wäre er in New York<br />

oder einer anderen westlichen Stadt gewesen, hätte er gedacht, dass<br />

gerade jemand versuchte, ihn zu bestehlen. Davon ging er hier<br />

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