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Clancy, Tom - Jack Ryan 12 - Red Rabbit.pdf

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Das ganze Ambiente würde für sie in etwa das sein, was Disneyland<br />

für Eddie war. So viele Menschen, die samt und sonders Russisch<br />

sprachen! Er kam mit seinen Sprachkenntnissen halbwegs zurecht,<br />

Mary Pat sprach sogar fließend Russisch, hatte sie es doch schon auf<br />

den Knien ihres Großvaters gelernt. Allerdings würde sie sich in<br />

der Wortwahl ein wenig zurückhalten müssen, um nicht sofort aufzufallen<br />

als jemand, dessen Sprachbeherrschung viel zu gut war für<br />

die Frau eines kleinen Botschaftsangestellten.<br />

Die U-Bahnstrecke lag für Foley sehr günstig. Von der Botschaft<br />

aus hatte er nur zwei Minuten Fußweg bis zur Station zurückzulegen,<br />

dann brauchte er nur eine Station weit zu fahren und war praktisch<br />

schon zu Hause. Nicht einmal der argwöhnischste Agent des<br />

Zweiten Hauptdirektorats würde es verdächtig finden, dass er mit<br />

der Bahn fuhr, obwohl allenthalben bekannt war, dass Amerikaner<br />

lieber mit dem Auto unterwegs waren. Er sah sich nicht häufiger<br />

um als jeder x-beliebige Tourist. Aller Wahrscheinlichkeit nach hatte<br />

er mindestens einen Schatten im Schlepptau. Schließlich war er ein<br />

neu eingestelltes Botschaftsmitglied, und die Russen würden wissen<br />

wollen, ob er für die CIA schnüffelte. Also hatte er sich vorgenommen,<br />

einen naiven Amerikaner im Ausland zu mimen. Ob man<br />

ihm das abkaufte oder nicht, war eine Frage der Erfahrung seines<br />

Schattens, und die blieb für ihn, Ed, natürlich erst einmal unbeantwortet.<br />

Fest stand jedoch, dass man ihn für die nächsten zwei, drei<br />

Wochen nicht aus den Augen lassen würde. Ein Ärgernis wie<br />

erwartet. Mary Pat würde ebenfalls auf Schritt und Tritt beobachtet<br />

werden und der kleine Eddie wahrscheinlich auch. Die Sowjets<br />

waren ein paranoider Haufen. Aber konnte er sich darüber beklagen?<br />

Wohl kaum. Immerhin bestand seine Aufgabe darin, die am<br />

strengsten gehüteten Geheimnisse ihres Landes zu lüften. Er war<br />

der neue COS, der Leiter der hiesigen Niederlassung des amerikanischen<br />

Geheimdienstes – und zwar inkognito. Darauf hatte Bob<br />

Ritter bestanden. Normalerweise war die Identität des obersten<br />

Geheimdienstlers in einer Botschaft kein Geheimnis. Früher oder<br />

später würde sie ohnehin bekannt werden, entweder durch Indiskretionen<br />

oder aufgrund irgendeiner operativen Panne. Auffliegen<br />

war wie der Verlust der Unschuld – einmal verloren, war sie nicht<br />

mehr wiederherzustellen. Allerdings kam es nur selten vor, dass die<br />

Agency ein Team aus Eheleuten einsetzte, und Ed hatte sich seine<br />

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