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Clancy, Tom - Jack Ryan 12 - Red Rabbit.pdf

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Fall gebracht hatte. Doch er konnte nicht einfach zum Forum<br />

gehen und die Geister, die dort bestimmt ihr Unwesen trieben, um<br />

Antwort bitten.<br />

Die Kirche forderte seine Aufmerksamkeit. Es gab keinerlei<br />

Worte, die etwas so Gigantisches angemessen hätten beschreiben<br />

können. Die Errichtung des Gebäudes hatte des Ablasses bedurft,<br />

der Martin Luther dazu provozierte, seinen Protest gegen diese<br />

Geldscheffelei in die Öffentlichkeit zu tragen. Damit war am Ende<br />

die Reformation ausgelöst worden, etwas, das die Nonnen von St.<br />

Matthews nicht begrüßten, das aber die Jesuiten in <strong>Jack</strong>s späterem<br />

Leben mit großzügigerem Blick betrachteten. Die Gesellschaft Jesu<br />

verdankte ihre Existenz nämlich der Reformation – der Orden war<br />

gegründet worden, um sie zu bekämpfen.<br />

Doch all das interessierte im Augenblick nur wenig. Der Dom<br />

war jedenfalls unbeschreiblich und schien ein angemessenes Hauptquartier<br />

für die römisch-katholische Kirche zu sein. <strong>Jack</strong> ging hinein<br />

und stellte fest, dass das Innere no ch mehr beeindruckte als das<br />

Äußere – wenn dies denn überhaupt möglich war. Genügend Raum<br />

für ein Fußballfeld war jedenfalls vorhanden. In etwa hundert<br />

Meter Entfernung befand sich der Hauptaltar, an dem ausschließlich<br />

der Papst die Messe hielt. Darunter lag die Krypta, in der nicht<br />

nur die ehemaligen Päpste die letzte Ruhestätte gefunden hatten,<br />

sondern auch der heilige Petrus selbst. »Du bist Petrus«, wurde<br />

Jesus im Evangelium zitiert, »und auf diesem Felsen will ich meine<br />

Kirche bauen.« Mit Hilfe einiger Architekten und einer ganzen<br />

Armee von Arbeitern war der Plan tatsächlich aufgegangen: Hier<br />

stand nun eine Kirche. <strong>Jack</strong> fühlte sich, als ob er in Gottes Privathaus<br />

hineingesogen würde. Die Kathedrale von Baltimore war verglichen<br />

mit dieser nicht mehr als eine Kapelle. Auch die Touristen<br />

starrten mit offenen Mündern Richtung Decke. Wie war es nur<br />

gelungen, ein solches Gebäude ohne Stahlträger zu errichten? fragte<br />

sich <strong>Jack</strong>. Stein ruhte auf Stein, sonst nichts. Die Baumeister von<br />

damals verstanden jede nfalls ihr Handwerk. Und deren Nachkommen<br />

arbeiteten jetzt für Boeing oder für die NASA. <strong>Jack</strong> wanderte<br />

zwanzig Minuten lang einfach nur umher, erst dann fiel ihm wieder<br />

ein, dass er nicht als Tourist hier war.<br />

Einst hatte an dieser Stelle der erste römische Circus Maximus<br />

gestanden. Die breiten Rennbahnen für die Streitwagen, die man<br />

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