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Clancy, Tom - Jack Ryan 12 - Red Rabbit.pdf

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ihnen in ihrer Organisation zu einigem Prestigezuwachs verhalf,<br />

ohne dass sie jemals für die Tat belangt wurden.«<br />

»Gangster«, schnaubte Andropow.<br />

»Ja, Genosse Vorsitzender, aber dennoch verdient es eine ordentlich<br />

durchgeführte Operation, studiert zu werden. Sie lässt sich<br />

nicht uneingeschränkt auf unser Vorhaben übertragen, weil sie ja<br />

wie ein gut ausgeführter Mafiamord erscheinen sollte. Aber der<br />

Killer kam deshalb so nahe an sein Ziel heran, weil er eindeutig keiner<br />

Mafia-Gang angehörte, und nach vollbrachter Tat konnte er<br />

diejenigen, die ihn für den Anschlag bezahlt hatten, weder beschuldigen<br />

noch identifizieren. Genau das ist es, was auch wir erreichen<br />

müssten. Gewiss, wir können diese Operation nicht einfach kopieren<br />

– die Ermordung unseres Attentäters wäre zum Beispiel ein<br />

direkter Verweis auf uns. Das darf auf keinen Fall wie die Eliminierung<br />

Trotzkis durchgeführt werden. Damals sollte der Auftraggeber<br />

der Operation nicht wirklich geheim bleiben. Vielmehr sollte<br />

das Ganze wie im Fall des eben erwähnten Mafiamordes eine Art<br />

Statement darstellen.« Dass eine sowjetische Staatsaktion eine<br />

direkte Parallele zu dieser Beseitigung eines New Yorker Gangsters<br />

wäre, bedurfte nach Ansicht Roschdestwenski keiner weiteren<br />

Erläuterung. Aber jemand wie er, der sich ständig mit der Planung<br />

von Operationen befasste, sah im Trotzki-Attentat und in dem<br />

Mafiamord in puncto Taktik und Ziel interessante Übereinstimmungen.<br />

»Genosse Vorsitzender, ich brauche etwas Zeit, um das in<br />

allen Einzelheiten zu durchdenken.«<br />

»Sie bekommen zwei Stunden«, erklärte Andropow großzügig.<br />

Roschdestwenski stand auf, nahm Habtachtstellung ein und ging<br />

dann durch die Garderobe ins Vorzimmer.<br />

Roschdestwenskis eigenes Büro war sehr klein, aber es gehörte<br />

ganz allein ihm und befand sich auf derselben Etage wie das des<br />

KGB-Chefs. Ein Fenster öffnete sich auf den Lubjanka-Platz mit<br />

seinem starken Verkehr und der Statue des Eisernen Felix. Der<br />

Drehstuhl des Obersts war bequem, und auf dem Schreibtisch standen<br />

drei Telefone, weil es die Sowjetunion versäumt hatte, das<br />

Problem mit Mehrfachanschlüssen in den Griff zu bekommen.<br />

Roschdestwenski hatte eine eigene Schreibmaschine, die er jedoch<br />

selten benutzte, da er es vorzog, eine der Schreibkräfte kommen zu<br />

lassen. Es wurde gemunkelt, dass Juri Wladimirowitsch eine von<br />

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