04.03.2013 Aufrufe

Clancy, Tom - Jack Ryan 12 - Red Rabbit.pdf

Clancy, Tom - Jack Ryan 12 - Red Rabbit.pdf

Clancy, Tom - Jack Ryan 12 - Red Rabbit.pdf

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Moskau weitergeleitet worden war, wo ein Haufen alter Männer sie<br />

als Bedrohung betrachten würden.<br />

Das war nicht gerade viel, sagte sich <strong>Ryan</strong>. Er ertappte sich bei<br />

dem Wunsch, eine Zigarette zu rauchen. Manchmal half ihm das<br />

beim Nachdenken, aber Cathy würde ihm die Hölle heiß machen,<br />

wenn sie später Rauch im Haus roch. Andererseits reichte in Situationen<br />

wie dieser Kaugummi, selbst Bubble Gum, nicht aus.<br />

Er wünschte sich, mit Jim Greer sprechen zu können. Der Admiral<br />

behandelte ihn oft wie einen Ersatzsohn – sein richtiger Sohn war<br />

als Lieutenant des Marine Corps in Vietnam gefallen, hatte <strong>Ryan</strong><br />

irgendwann erfahren – und erklärte sich manchmal bereit, ein Problem<br />

mit ihm durchzusprechen. Zu Sir Basil Charleston hatte <strong>Ryan</strong><br />

kein derart enges Verhältnis, und Simon Harding war ihm vom Alter<br />

her zu nah, wenn auch nicht in Hinblick auf seine Erfahrung. Doch<br />

im Moment wälzte <strong>Ryan</strong> ein Problem, mit dem er sich nicht allein<br />

herumschlagen sollte. Er wünschte sich, mit seiner Frau darüber<br />

sprechen zu können, aber das war nicht erlaubt, und außerdem<br />

kannte Cathy die Situation nicht gut genug, um deren Ernst zu<br />

erfassen. Sie war in einer privilegierteren Umgebung groß geworden.<br />

Als Tochter eines millionenschweren Aktien- und Wertpapierhändlers<br />

war sie in einer großen Wohnung an der Park Avenue aufgewachsen,<br />

hatte die besten Schulen besucht, hatte zum sechzehnten<br />

Geburtstag ein eigenes Auto und auch fortan alle Widrigkeiten des<br />

Lebens vom Leib gehalten bekommen. Ganz anders <strong>Jack</strong>. Sein Vater<br />

war bei der Polizei gewesen, hauptsächlich als Ermittler beim<br />

Morddezernat, und wenn er auch nie Arbeit mit nach Hause<br />

gebracht hatte, hatte <strong>Jack</strong> ihm genügend Fragen gestellt, um zu<br />

begreifen, dass das richtige Leben ein Ort voller unvorhersehbarer<br />

Gefahren war und dass manche Leute einfach nicht wie normale<br />

Menschen dachten. Diese Leute nannte man die Bösen – und sie<br />

konnten verdammt böse werden. <strong>Ryan</strong> hatte immer ein Gewissen<br />

gehabt. Ob es sich schon in frühester Kindheit oder in den katholischen<br />

Schulen gebildet hatte, wusste er nicht zu sagen. Vielleicht war<br />

es ja auch Teil seiner Erbanlagen. Er wusste jedenfalls, dass es selten<br />

gut war, gegen die Regeln zu verstoßen. Doch andererseits hatte er<br />

auch erkannt, dass die Regeln ein Produkt der Vernunft waren, und<br />

die Vernunft stand an erster Stelle, und deshalb durfte man gegen die<br />

Regeln verstoßen, wenn man dafür einen triftigen – einen verdammt<br />

343

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!