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Clancy, Tom - Jack Ryan 12 - Red Rabbit.pdf

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elenden Branche doch hingab! Für die idealistischen, verwirrten,<br />

wütenden oder einfach nur geldgierigen Individuen, die beschlossen,<br />

ihr Land zu verraten, musste man alles in einem sein – Psychiater,<br />

liebevolle Mutter, Zuchtmeister, guter Freund und Beichtvater.<br />

Einige von ihnen tranken zu viel, andere waren so wütend, dass sie<br />

allzu viel riskierten und sich selbst in Gefahr brachten. Und wieder<br />

andere waren völlig verrückt, geistesgestört, durchgeknallt. Einige<br />

entwickelten sexuelle Abartigkeiten – Himmel, manche fingen ganz<br />

harmlos an und wurden dann richtig pervers. Aber Ed Foley<br />

musste für sie alle den Sozialarbeiter spielen – eine merkwürdige<br />

Jobdefinition für jemanden, der sich vorgenommen hatte, den<br />

großen, hässlichen Bären zu bekämpfen. Nun, ermahnte er sich,<br />

eins nach dem anderen. Er hatte bewusst diesen Beruf ergriffen, der<br />

kaum angemessen bezahlt und in dem gute Arbeit nur selten gelobt<br />

wurde und in dem man keine Anerkennung erwarten durfte für die<br />

körperlichen wie psychischen Gefahren, die mit ihm einhergingen.<br />

Zu allem Überfluss wurden er und seine Kollegen von den Medien<br />

aufs Ungerechteste behandelt, ohne dass ihm die Möglichkeit gegeben<br />

war, sich zu verteidigen und das Zerrbild zu korrigieren. Was<br />

für ein Scheißleben!<br />

Aber seine Arbeit hatte auch ihre guten und befriedigenden Seiten,<br />

zum Beispiel wenn es ihnen wie jetzt gelang, dieses <strong>Rabbit</strong><br />

lebend aus dem Ostblock rauszubringen.<br />

Wenn BEATRIX klappte.<br />

Foley sagte sich, dass er jetzt wieder einmal spüren konnte, was<br />

für ein Gefühl es war, in der Oberliga mitzuspielen.<br />

Istvan Kovacs wohnte in der Nähe des Budapester Parlamentsgebäudes<br />

– einem reich verzierten Prachtbau, der an den Westminster-<br />

Palast erinnerte –, und zwar im zweiten Stock eines Mietshauses aus<br />

der Zeit der Jahrhundertwende, dessen vier Toiletten sich in einem<br />

ausnehmend trostlosen Hinterhof befanden. Hudson nahm die<br />

U-Bahn zum Regierungspalast und ging dann den Rest des Weges<br />

zu Fuß, wobei er sich vergewisserte, dass ihm niemand folgte. Er<br />

hatte sich telefonisch angemeldet – bemerkenswerterweise wurden<br />

die Telefonleitungen dieser Stadt nicht abgehört, was allerdings<br />

primär auf die Ineffizienz der lokalen Telefondienste zurückzuführen<br />

war, die eine Kontrolle unmöglich machte.<br />

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