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Clancy, Tom - Jack Ryan 12 - Red Rabbit.pdf

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mimen. Solche Tricks brachten die Leute der Spionageabwehr vom<br />

Zweiten Direktorat zum Wahnsinn. Sie rannten hinter unschuldigen<br />

Moskowitern her, schleppten womöglich einige zum Verhör<br />

oder stellten zu ihrer unsinnigen Beschattung jede Menge Personal<br />

ab. Auf diese Weise ließ sich der KGB immerhin zwingen, personelle<br />

Ressourcen zu vergeuden und Phantomen hinterherzujagen.<br />

Und das Beste war: Er, der KGB, saß am Ende der Vorstellung<br />

auf, Fielding sei ein tollpatschiger Chef einer Außenstelle. Diese<br />

vermeintliche Erkenntnis vermittelte ihm dann ein gutes Gefühl,<br />

und das war auch immer ein Vorteil für die CIA. Fieldings billige<br />

Possen waren oft sehr viel ergiebiger als groß angelegte, aufwändige<br />

Operationen.<br />

Aber dass da im Schlafzimmer aller Wahrscheinlichkeit nach<br />

Wanzen versteckt waren, regte den wahren COS, nämlich Ed<br />

Foley, schrecklich auf, denn er durfte ja nicht einmal auf das übliche<br />

Gegenmittel zurückgreifen und das Radio voll aufdrehen.<br />

Nein, er durfte sich nicht wie ein ausgebildeter Agent verhalten. Er<br />

musste auf einfältig markieren, und das verlangte Köpfchen, Disziplin<br />

und Gründlichkeit. Es durfte ihm kein einziger Fehler unterlaufen,<br />

denn ein Fehler würde womöglich von anderen mit dem<br />

Leben bezahlt werden. Und Ed Foley hatte Gewissensskrupel. Die<br />

zu haben war für einen Agenten im Einsatz nicht ungefährlich.<br />

Doch sie waren gleichzeitig unverzichtbar. Man hatte Sorge zu tragen<br />

für seine Informanten. Fast alle von ihnen hatten Probleme,<br />

und eines der größten war der Alkoholismus. Foley schätzte, dass<br />

von neun Informanten zehn an der Flasche hingen. Und manche<br />

waren ziemlich verrückt. Ein Großteil war von dem Bedürfnis<br />

getrieben, Rache zu üben – an Vorgesetzten, am System, am Staat,<br />

am Kommunismus, an der Ehefrau oder an der ganzen verfluchten<br />

Welt. Wirklich gute, zuverlässige und verständige Informanten<br />

waren nur schwer zu rekrutieren. Wenn überhaupt, so meldeten sie<br />

sich aus eigener Initiative. Wie auch immer, er musste mit dem Blatt<br />

spielen, das er in der Hand hielt, und dabei verteufelt harte Regeln<br />

im Auge behalten. Sein eigenes Leben war gut gesichert. Nun ja,<br />

auch für ihn – oder Mary Pat – konnte es unangenehm werden,<br />

aber sie hatten ja beide ihren Diplomatenpass, und wenn man ihm<br />

hier ernste Probleme machte, würde sogleich auch einem hochrangigen<br />

sowjetischen Diplomaten in Amerika die Hölle eingeheizt,<br />

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