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Clancy, Tom - Jack Ryan 12 - Red Rabbit.pdf

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in den Zeitungen diskutiert werden würde. Nichtsdestotrotz waren<br />

sie durchaus interessant, insofern nämlich, als sie unter anderem<br />

Angaben über die jeweilige Quelle machten, Angaben, die meist<br />

schon sehr viel über die Güte der enthaltenen Information aussagten.<br />

Was die Geheimdienste an Daten und Informationen bezogen,<br />

war beileibe nicht immer zuverlässig. Vieles davon hatte kaum<br />

mehr Wert als gewöhnlicher Klatsch, denn zum Tratschen neigten<br />

auch Mitglieder höchster Regierungskreise. Es gab darunter so<br />

eifersüchtige und hintertriebene Miststücke wie sonst überall auch.<br />

Besonders in Washington. Und vielleicht gab es in Moskau ja<br />

besonders viele. <strong>Jack</strong> fragte Harding danach.<br />

»Oh ja, allerdings. Der gesellschaftliche Status, den jemand<br />

innehat, ist von ganz entscheidender Bedeutung. Deshalb wird dort<br />

auf Teufel komm raus verleumdet, ja, man könnte sagen, dass Verleumdung<br />

eine Art Volkssport ist. Natürlich gibt’s das bei uns auch,<br />

aber da drüben nimmt es Formen an, die wohl einmalig sind. Ich<br />

könnte mir vorstellen, dass es an mittelalterlichen Königshöfen<br />

ganz ähnlich zugegangen ist. Ständig versucht sich jeder einzelne<br />

auf Kosten anderer hervorzutun. Was da in den Verwaltungsbehörden<br />

an Positionskämpfen abgeht, muss ziemlich grausam sein.«<br />

»Und wie schlägt sich das auf unsere Art von Informationen<br />

nieder?«<br />

»Ich bedaure oft, nicht auch Psychologie studiert zu haben. In<br />

unserem Kollegium sind allerdings durchaus einige Psychologen<br />

vertreten. Bei Ihnen in Langley sicherlich auch, oder?«<br />

»Natürlich. Besonders in meinem Dezernat, aber auch in den<br />

Abteilungen S und T. Wir könnten und müssten auf diesem Gebiet<br />

eigentlich noch sehr viel besser besetzt sein.«<br />

»Wie meinen Sie das, <strong>Jack</strong>?«<br />

<strong>Ryan</strong> streckte die Beine aus. »Vor ungefähr zwei Monaten hatte<br />

ich ein Gespräch mit einem Kollegen meiner Frau am Hopkins-<br />

Krankenhaus, einem Psychiater namens Solomon. Er ist ein ungewöhnlich<br />

kluger Mann, Verbandsvorsitzender und so weiter. Er<br />

hält nicht viel davon, seine Patienten auf der Couch Platz nehmen<br />

und erzählen zu lassen. Er ist nämlich der Überzeugung, dass die<br />

meisten psychischen Störungen auf Stoffwechselprobleme im<br />

Gehirn zurückzuführen sind. Anfangs, vor etwa zwanzig Jahren,<br />

hatte er aus Fachkreisen deswegen sehr viel Kritik einstecken müs­<br />

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