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Clancy, Tom - Jack Ryan 12 - Red Rabbit.pdf

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ihren Mitbürgern brandmarkte. Doch ebenso wenig verheimlichte<br />

er es. Wenn ihn jemand danach fragte, antwortete er wahrheitsgemäß.<br />

Gleich danach hörten die Fragen gewöhnlich auf, denn<br />

jeder wusste, dass man nicht fragte, was im Komitee für Staatssicherheit<br />

vor sich ging. Gelegentlich gab es Filme und Fernsehsendungen<br />

über den KGB. Einige davon waren sogar relativ wahrheitsgetreu,<br />

obwohl sie, etwa in puncto Methoden und Quellen,<br />

wenig preisgaben, was über das hinausging, was sich so mancher<br />

Romanautor zusammenreimte. Und das entsprach nicht immer den<br />

Tatsachen. In der Zentrale gab es eine kleine Dienststelle, die sich<br />

mit solchen Sendungen befasste, wobei sie in der Regel manche<br />

Details herausstrich und nur äußerst selten zutreffende Informationen<br />

einfügte. Es lag nämlich durchaus im Interesse des KGB,<br />

sowohl für Sowjetbürger als auch für Ausländer furchterregend<br />

und bedrohlich zu sein. Wie viele Normalbürger besserten wohl ihr<br />

Einkommen durch die Arbeit für Informantendienste auf? fragte<br />

sich Zaitzew. Darüber bekam er fast nie irgendwelche Nachrichten<br />

zu Gesicht – so etwas ging selten ins Ausland.<br />

Die Dinge, die außer Landes gemeldet wurden, waren beunruhigend<br />

genug. Oberst Bubowoi würde wahrscheinlich am nächsten<br />

Tag in Moskau eintreffen. Aeroflot unterhielt eine tägliche Flugverbindung<br />

zwischen Sofia und Moskau. Oberst Goderenko in Rom<br />

hatte Anweisung erhalten, stillzuhalten und die Zentrale bis auf<br />

Weiteres über die geplanten Auftritte des Papstes in der Öffentlichkeit<br />

zu informieren. Andropow hatte das Interesse an diesen Informationen<br />

noch nicht verloren.<br />

Und jetzt wurden auch die Bulgaren einbezogen. Zaitzew war<br />

deshalb ein wenig besorgt, aber andererseits wunderte es ihn nicht<br />

besonders. Er sah solche Nachrichten nicht zum ersten Mal. Der<br />

bulgarische Sicherheitsdienst war der treue Vasall des KGB. Das<br />

wusste gerade jemand wie er, der in der Fernmeldestelle arbeitete.<br />

Er hatte genügend Nachrichten nach Sofia gehen sehen, manchmal<br />

über Bubowoi, manchmal direkt und manchmal zu dem Zweck,<br />

jemandes Leben ein Ende zu setzen. Der KGB machte das kaum<br />

mehr, aber der Dirzhavna Sugurnost gelegentlich schon. Zaitzew<br />

nahm an, dass sie dort eine kleine Unterabteilung von DS-Offizieren<br />

hatten, die für diese spezielle Tätigkeit ausgebildet waren und<br />

über die entsprechende Praxis verfügten. Und die Nachricht war<br />

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