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Clancy, Tom - Jack Ryan 12 - Red Rabbit.pdf

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»Vermutlich haben Sie Recht.« <strong>Ryan</strong> musste ihm in diesem Fall<br />

zustimmen. »Welche Dokumente brauchen wir?«<br />

»Wir haben ein ausführliches Dossier über Alexandrow. Ich habe<br />

es bereits angefordert.«<br />

Der heutige Tag würde also dem kreativen Schreiben gewidmet<br />

werden, dachte <strong>Ryan</strong>. Es wäre interessanter gewesen, sich mit der<br />

sowjetischen Wirtschaft zu beschäftigen, doch stattdessen würde er<br />

beim Verfassen eines Nachrufs helfen, in den sie eine scharfsinnige<br />

Analyse der politischen Zukunft der Sowjetunion integrieren mussten.<br />

Und das im Andenken eines Mannes, den niemand gemocht<br />

hatte und der vermutlich sowieso ohne ein politisches Vermächtnis<br />

gestorben war.<br />

Die Vorarbeit war sogar noch leichter gewesen als erhofft. Haydock<br />

hatte damit gerechnet, dass die Russen sich geschmeichelt<br />

fühlen würden, und tatsächlich war nicht mehr als ein Anruf bei seinem<br />

Kontakt im Transportministerium nötig gewesen. Um zehn<br />

Uhr am nächsten Morgen würden er, Paul Matthews und ein Fotograf<br />

der Times zum Kiew-Bahnhof fahren, um dort für ihre Story<br />

zu recherchieren. Ihr Thema: die staatliche sowjetische Eisenbahn<br />

und wie diese im Vergleich zur britischen Eisenbahn geführt wurde<br />

– die, wie die meisten Engländer meinten, vor allem im oberen<br />

Management einiger Veränderung bedurfte.<br />

Matthews hegte vermutlich den Verdacht, Haydock gehöre dem<br />

MI-6 an, hatte aber nie nachgehakt, da ihm der Agent oft genug<br />

Informationen für Storys zugeschanzt hatte. Das war die übliche<br />

Taktik, mit der man dafür sorgte, dass eine m Journalisten gewogen<br />

waren – eine Taktik, die sogar an der SIS-Akademie gelehrt<br />

wurde –, obwohl man dies der amerikanischen CIA gegenüber offiziell<br />

leugnete. Der US-Kongress verabschiedete die seltsamsten<br />

und absurdesten Gesetze, um seine Geheimdienste handlungsunfähig<br />

zu machen, doch war Haydock sicher, dass die Agenten im<br />

Einsatz diese Gesetze täglich brachen. Er selbst hatte schon einige<br />

der viel weniger strengen Regeln seines eigenen Geheimdienstes<br />

gebrochen. Und war natürlich nie dabei erwischt worden. Genauso<br />

wenig, wie er in Moskau von den dortigen Agenten erwischt worden<br />

war...<br />

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