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Clancy, Tom - Jack Ryan 12 - Red Rabbit.pdf

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Idee. Die meisten Verbündeten der Sowjetunion hatten Geheimdienste,<br />

und die meisten standen unter der Fuchtel des KGB.<br />

Der beste von ihnen war die für Spionage zuständige Abteilung<br />

der Stasi der DDR, die von ihrem Chef Markus Wolf hervorragend<br />

gerührt wurde. Aber dort gab es nur wenig Muslime. Auch die<br />

Polen waren gut, aber für diese Operation konnte er sie auf keinen<br />

Fall verwenden. Das Land war zu stark vo n den Katholiken infiltriert<br />

– und das hieß, es war, wenn auch nur aus zweiter Hand, vom<br />

Westen infiltriert. Ungarn... nein, auch dieses Land war zu katholisch,<br />

und die einzigen Muslime dort waren Ausländer in ideologischen<br />

Schulungszentren für Terrorgruppen, und mit denen wollte<br />

er lieber nicht zusammenarbeiten. Dasselbe galt für die Tschechen.<br />

Rumänien galt als kein echter sowjetischer Verbündeter. Der dortige<br />

Machthaber, obwohl ein rigider Kommunist, gerierte sich mehr<br />

wie die in seinem Land beheimateten Zigeunerganoven. Blieb<br />

noch... Bulgarien. Natürlich. Ein Nachbar der Türkei, und die Türkei<br />

war ein muslimisches Land, allerdings eines mit einer verweltlichten<br />

Kultur und einem Haufen brauchbaren Gangstermaterials.<br />

Und die Bulgaren hatten viele grenzüberschreitende Kontakte, die<br />

häufig als Schmuggelaktivitäten getarnt waren, in Wirklichkeit<br />

jedoch dazu dienten, ähnlich wie Goderenko in Rom Informationen<br />

über die NATO zu beschaffen.<br />

Folglich würden sie auf den Agenten in Sofia zurückgreifen und<br />

die Bulgaren die Drecksarbeit machen lassen. Schließlich standen<br />

sie schon seit langem in der Schuld des KGB. Die Moskauer Zentrale<br />

hatte ihnen geholfen, auf der Westminster Bridge einen renitenten<br />

Staatsbürger loszuwerden, eine außerordentlich raffinierte<br />

Operation, die nur aufgrund unglaublichen Pechs teilweise aufgeflogen<br />

war.<br />

Aber daraus konnte man etwas lernen, rief sich Oberst Roschdestwenski<br />

in Erinnerung. Genau wie dieser Mafiamord durfte die<br />

Operation auf keinen Fall so raffiniert sein, dass jeder sofort an den<br />

KGB dachte. Nein, es musste der Eindruck entstehen, als steckten<br />

Gangster dahinter. Aber selbst dann gab es Risiken. Die westlichen<br />

Regierungen würden auf jeden Fall argwöhnisch reagieren - ohne<br />

eine direkte oder auch nur indirekte Verbindung zum Lubjanka-<br />

Platz konnten sie ihren Argwohn jedoch in der Öffentlichkeit nicht<br />

äußern...<br />

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