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Clancy, Tom - Jack Ryan 12 - Red Rabbit.pdf

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Deckung über viele Jahre sorgfältig aufgebaut. Er hatte gerade erst<br />

sein Studium an der New Yorker Fordham University abgeschlossen<br />

und war noch recht jung gewesen, als er nach einer gründlichen<br />

Sicherheitsüberprüfung durch das FBI rekrutiert wurde. In der<br />

ersten Zeit hatte er als Reporter für die New York Times gearbeitet<br />

und war mit der einen oder anderen interessanten Geschichte herausgekommen.<br />

Dann aber wurde ihm gesagt, dass es trotz der<br />

sicheren Anstellung bei der Times für sein Weiterkommen besser<br />

wäre, wenn er zu einem kleineren Zeitungsverlag wechseln würde.<br />

Er war dem Wink gefolgt und hatte eine Stelle als Presseattache<br />

angenommen, ein Job, der zwar ordentlich bezahlt war, ihm aber<br />

keine besonders verlockenden Zukunftsperspektiven eröffnete.<br />

Seine offizielle Aufgabe bestand darin, Kontakte zu ausländischen<br />

Korrespondenten amerikanischer Zeitungen und Nachrichtensender<br />

zu knüpfen und sie mit dem Botschafter oder anderen Botschaftsvertretern<br />

bekannt zu machen.<br />

Von ihm wurde im Wesentlichen nur verlangt, einen kompetenten<br />

Eindruck zu machen. Mehr nicht. Schon bald frotzelten Kollegen<br />

und Korrespondenten der Times, dass Foley anscheinend<br />

nicht das Zeug zu einem erstklassigen Journalisten habe und sich<br />

deshalb als ein Hanswurst des Auswärtigen Amtes verdingte. Und<br />

er musste diesem arroganten Urteil über ihn entsprechen, um den<br />

KGB zu täuschen, der seine Lauscher natürlich auch im amerikanischen<br />

Pressekorps aufgespannt hatte, um Hinweise über das<br />

Botschaftspersonal aufzuschnappen. Für einen Spion gab es keine<br />

bessere Tarnung als die allgemein verbreitete Ansicht, stumpfsinnig<br />

und schwach begabt zu sein, denn mit diesen Eigenschaften<br />

ließ sich schwerlich spionieren. Ian Fleming und den Verfilmungen<br />

seiner Geschichten gebü hrte Dank dafür, dass alle Welt um<br />

diesen Zusammenhang wusste. James Bond war ein ausgesprochen<br />

cleverer Kerl. Mit ihm hatte Ed Foley keinerlei Ähnlichkeit.<br />

Nein, Ed Foley war ein kleiner Funktionär. Dass die Sowjets, in<br />

deren Reihen ja selbst jede Menge stumpfsinnige Funktionäre<br />

anzutreffen waren, auf diese Geschichte genauso hereinfielen wie<br />

irgendein Bauernlümmel aus Iowa, entbehrte nicht einer gewissen<br />

Komik.<br />

Auf die Berechenbarkeit der Russen ist Verlass, dachte der COS.<br />

Und das traf, wie er fand, auch auf ihre Spionage zu. Offenbar war<br />

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