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Clancy, Tom - Jack Ryan 12 - Red Rabbit.pdf

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sen, aber inzwischen weiß man, dass er Recht hat. Wie auch immer,<br />

Solomon behauptete in jenem Gespräch mit mir, dass die meisten<br />

Politiker mit Filmstars zu vergleichen seien. Sie umgeben sich mit<br />

Speichelleckern und Ohrenbläsern und glauben am Ende den<br />

Schmeicheleien, weil sie daran glauben möchten. Für sie ist alles ein<br />

großes Spiel, allerdings ein Spiel, bei dem verflixt wenig an konkreten<br />

Ergebnissen herausspringt. Sie arbeiten nicht wirklich produktiv,<br />

sondern tun nur so als ob. In dem Film Sturm über Washington<br />

heißt es an einer Stelle: Washington ist eine Stadt, in der fast ausschließlich<br />

die eigene Reputation darüber entscheidet, wie man bei<br />

anderen ankommt. Wenn das für Washington gilt, wird es auch für<br />

Moskau zutreffen, denn da ist doch alles in noch sehr viel stärkerem<br />

Maße politisch vermittelt. Beziehungsweise symbolisch überhöht,<br />

nicht wahr? Dort werden also noch viel heftigere Machtkämpfe<br />

und Intrigen an der Tagesordnung sein. Ich schätze, das wirkt sich<br />

auf uns im Westen in zweierlei Hinsicht aus. Erstens: Wir müssen<br />

davon ausgehen, dass ein Großteil der Daten, die wir beziehen,<br />

unbrauchbar ist. Warum? Weil die jeweiligen Quellen entweder den<br />

Kontakt zur Wirklichkeit verloren haben oder weil sie die Daten,<br />

um sie für sich passend zu machen, nach Beliebe n verdrehen und<br />

zurechtstutzen – ob bewusst oder unbewusst. Das wiederum bedeutet<br />

zweitens, dass auch die andere Seite nicht weiß, was es mit<br />

diesen Daten auf sich hat. Sie werden also zwangsläufig Konsequenzen<br />

nach sich ziehen, die für uns ganz und gar unvorhersehbar<br />

sind, da sie ja selbst völlig willkürlich bezogen wurden. Mit anderen<br />

Worten: Wir haben hier Informationen zu analysieren, die von<br />

denen, für die sie gedacht sind, fälschlich angewendet werden, so<br />

oder so. Wie sollen wir also prognostizieren, was denen selbst nicht<br />

klar ist?«<br />

Harding verzog den Mund zu einem Grinsen und bleckte die<br />

Zähne, zwischen denen seine Pfeife steckte. »Sehr gut, <strong>Jack</strong>. Sie<br />

haben’s erfasst. Von dem, was die andere Seite unternimmt, ergibt<br />

das Wenigste wirklich Sinn. Trotzdem ist ihr Verhalten durchaus<br />

vorhersehbar. Sie werden nämlich immer den dümmsten aller möglichen<br />

Wege einschlagen. Mit absoluter Sicherheit.« Harding lachte<br />

laut auf.<br />

»Solomon hat noch etwas gesagt, nämlich, dass diese Leute,<br />

wenn sie an der Macht sind, ausgesprochen gefährlich werden kön­<br />

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