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Clancy, Tom - Jack Ryan 12 - Red Rabbit.pdf

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Also, was für einen Schützen brauchte er? Einen Nichtchristen?<br />

Einen Juden? Einen Moslem? Ein Atheist wäre zu leicht mit<br />

der Sowjetunion in Verbindung zu bringen, deshalb nein, keinen<br />

von denen. Einen Juden dafür zu gewinnen – das wäre etwas!<br />

Einen aus dem Auserwählten Volk. Am besten einen Israeli. In<br />

Israel herrschte weiß Gott kein Mangel an religiösen Fanatikern.<br />

Es war möglich... aber schwierig. Der KGB hatte Agenten in<br />

Israel. Viele der dorthin emigrierten sowjetischen Staatsangehörigen<br />

waren KGB-Schläfer. Aber die israelische Spionageabwehr<br />

war berüchtigt für ihre Effizienz. Das Risiko, dass eine solche<br />

Operation aufflog, war zu groß, und hier handelte es sich um eine<br />

Operation, die auf keinen Fall auffliegen durfte. Somit kam ein<br />

Jude auch nicht in Frage.<br />

Vielleicht irgendein Irrer aus Nordirland. Immerhin verabscheuten<br />

die dortigen Protestanten die katholische Kirche zutiefst,<br />

und einer ihrer Anführer – an seinen Namen konnte sich Roschdestwenski<br />

nicht mehr erinnern, aber er sah aus wie einer Bierreklame<br />

entsprungen – hatte öffentlich erklärt, er wünsche dem<br />

Papst den Tod. Angeblich war der Mann sogar selbst Geistlicher.<br />

Aber bedauerlicherweise hassten solche Leute die Sowjetunion<br />

sogar noch mehr, weil sich ihre IRA-Widersacher als Marxisten<br />

bezeichneten – etwas, das für Oberst Roschdestwenski schwer verständlich<br />

war. Wären sie echte Marxisten, hätte er einen von ihnen<br />

unter Berufung auf die Parteidisziplin dazu heranziehen können,<br />

die Operation durchzuführen... aber nein. Das Wenige, was er<br />

über irische Terroristen wusste, ließ keinen Zweifel daran, dass<br />

sich kaum einer von ihnen dazu bringen ließe, die Parteidisziplin<br />

über seine eigenen Glaubensauffassungen zu stellen. So attraktiv es<br />

theoretisch erscheinen mochte, so schwer wäre es in der Praxis<br />

umzusetzen.<br />

Blieben nur die Muslime. Viele von ihnen waren Fanatiker, die<br />

mit den Grundprinzipien ihres Glaubens etwa ebenso wenig am<br />

Hut hatten wie der Papst mit Karl Marx. Der Islam war einfach zu<br />

groß, und er litt an den Krankheiten der Größe. Aber wenn er einen<br />

Muslim haben wollte, woher sollte er ihn nehmen? Der KGB operierte<br />

natürlich nicht zuletzt in Ländern mit islamischer Bevölkerung,<br />

was im Übrigen auch die Geheimdienste anderer sozialistischer<br />

Staaten taten. Hmm, dachte Roschdestwenski, das ist eine gute<br />

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