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Clancy, Tom - Jack Ryan 12 - Red Rabbit.pdf

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Würde das genügen?<br />

Die Italiener, die Amerikaner, die Engländer – sie würden sich<br />

alle ihren Teil denken. Sie würden hinter vorgehaltener Hand darüber<br />

sprechen, und dieses Getuschel drang womöglich an die Presse<br />

durch. War das schlimm?<br />

Das hing davon ab, wie wichtig diese Operation für Andropow<br />

und das Politbüro war. Sie war mit Risiken verbunden, aber im<br />

großen politischen Rahmen wog man die Risiken gemeinhin gegen<br />

die Bedeutung der Mission ab.<br />

Die Außenstelle in Rom würde also das Ausspähen übernehmen.<br />

Diejenige in Sofia musste die bulgarischen Freunde damit beauftragen,<br />

den Schützen anzuheuern – der wahrscheinlich mit einer<br />

Pistole operieren würde. Nahe genug heranzukommen, um ein<br />

Messer benutzen zu können, stellte planungstechnisch zu hohe<br />

Anforderungen, deshalb konnte man eine solche Möglichkeit nicht<br />

ernsthaft in Erwägung ziehen, und Gewehre waren zu schwer zu<br />

verbergen, obwohl eine Maschinenpistole für so etwas immer eine<br />

beliebte Waffe war. Und der Schütze wäre nicht einmal ein Bürger<br />

eines sozialistischen Landes. Nein, sie würden jemanden aus einem<br />

NATO-Land nehmen. Die Sache war zwar nicht ganz einfach –<br />

aber so schwierig nun wieder nicht.<br />

Roschdestwenski zündete sich eine weitere Zigarette an und ging<br />

mental in seinem Gedankengebäude umher, suchte nach Fehlern,<br />

suchte nach Schwachstellen. Es gab einige. Es gab immer Schwachstellen.<br />

Das Hauptproblem wäre, einen brauchbaren Türken zu finden,<br />

der den Anschlag durchführte. Diesbezüglich musste man sich<br />

auf die Bulgaren verlassen. Wie gut war ihr Geheimdienst wirklich?<br />

Roschdestwenski hatte nie direkt mit ihnen zusammengearbeitet<br />

und kannte sie nur ihrem Ruf nach. Dieser Ruf war nicht besonders<br />

gut. Sie stellten das exakte Spiegelbild ihrer Regierung dar, die gröber<br />

und unseriöser war als Moskau, nicht sehr kulturniy, aber<br />

Roschdestwenski vermutete, dass dieses Urteil seitens des KGB<br />

chauvinistisch eingefärbt war. Bulgarien war politisch und kulturell<br />

Moskaus kleiner Bruder und ein entsprechend überhebliches Denken<br />

folglich unvermeidlich. Sie mussten lediglich in der Türkei über<br />

brauchbare Kontakte verfügen, und dafür war an sich nur ein guter<br />

Geheimdienstoffizier nötig, vorzugsweise ein in Moskau ausgebildeter.<br />

Von der Sorte gab es gewiss einige, und die erforderlichen<br />

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