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Das Bistum Münster 7,1. Die Diözese - Germania Sacra

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§ 7. Geschichte der <strong>Diözese</strong> von der Gründung bis zum Investiturstreit 81<br />

an das münsterische Hospital zuzutrauen, die er im Jahre 1022 vorgenommen<br />

haben soU (MGQ 5 S. 58; Prinz, Mimigernaford-<strong>Münster</strong> S. 157), doch ist die<br />

Nachricht unverbürgt. <strong>Das</strong> Hospital wird zudem erst 1176 erwähnt (Erhard,<br />

Cod.2 S. 133 Nr. 381).<br />

Bischof Sigfrid erscheint zwar einige Male auf auswärtigen Synoden und zuletzt<br />

bei der Weihe der Abdinghofkirche durch Bischof Meinwerk von Paderborn<br />

am 2. November 1031 (MGH.SS.1 S. 156), doch bleibt sein persönlicher<br />

Anteil im Dunkeln.<br />

Bischof Hermann <strong>1.</strong> (1032- 1042) gehört zur "Stifterfamilie von Borghorst"<br />

(Schölkopf S. 156 f.), wohl einer billungischen, in Westfalen begüterten<br />

Nebenlinie, der möglicherweise die mehrfach erwähnte Stifterin Reinmodis zuzurechnen<br />

ist. An der Domschule in Paderborn erzogen, besaß er spätestens<br />

seit 1027 die Dompropstei in Köln. <strong>Das</strong> <strong>Bistum</strong> <strong>Münster</strong> empfing er aus der<br />

Hand Konrads II., doch blieb der Anteil des Bischofs an den Reichsgeschäften<br />

zeitlebens gering, was allerdings dem Bestreben des Königs entsprach, die Bischöfe<br />

aus der Politik zu entfernen. Umso mehr konnte sich Hermann "geistlichen<br />

Aufgaben" (prinz, <strong>Das</strong> hohe Mittelalter S. 358) in seiner <strong>Diözese</strong> widmen.<br />

So gründete er sofort nach Regierungsantritt das Frauenkloster St. Marien<br />

Überwasser und stattete es mit Eigengütern aus. Ob er darüber hinaus damit<br />

die Absicht verband, eine jenseits der Aa gelegene Vorstadt zu gründen und<br />

womöglich das Umland zu kultivieren (so Prinz, Mimigernaford-<strong>Münster</strong> S. 66),<br />

mag dahingestellt bleiben.<br />

<strong>Die</strong> Weihe der Überwasserkirche zum Weihnachtsfest 1040 gestaltete sich<br />

zu einem der bedeutendsten Ereignisse in der Geschichte des mittelalterlichen<br />

<strong>Münster</strong>s. König Heinrich III. mit Mutter und Gemahlin, die Erzbischöfe Bardo<br />

von Mainz, Hermann von Köln, Alebrand von Bremen und Hunfrid von Magdeburg<br />

sowie viele Bischöfe und Große erschienen zu dem Festakt. Der Neffe<br />

des früheren Bischofs Suitger, ebenfalls Suitger genannt (GS: <strong>Bistum</strong> Bamberg<br />

1 S. 96-98), empfing im Dom die Bischofsweihe von Bardo. D er König hatte<br />

ihm das <strong>Bistum</strong> Bamberg verliehen. Bischof Hermann wurde vom König mit<br />

kostbaren Geschenken bedacht, darunter ein wahrscheinlich aus Byzanz stammendes<br />

Reliquiar (prinz, Paulusreliquiar; GS NF 17,1 S. 87 f.; Abb.: Pieper,<br />

Domschatz Nr. 47). <strong>Das</strong> neue Kloster empfing vom König den Besitz Herve.<br />

Auch die Weihe der Lüdinghäuser Kirche im Jahre 1037 gehört zu den großen<br />

Ereignissen der Regierungszeit Hermanns. Unter Berufung auf eine ältere<br />

Gebetsverbrüderung des <strong>Bistum</strong>s <strong>Münster</strong> mit dem Kloster Werden befreite der<br />

Bischof alle Werdener Güter in der <strong>Diözese</strong> von der Zehntpflicht (Erhard,<br />

Reg. 1 S. 177 Nr. 1003; GS NF 12 S. 222 u. S.294).<br />

<strong>Die</strong> Chroniken erwähnen mehrfach die Fürsorge, die Bischof Hermann den<br />

Scholaren angedeihen ließ. Er soll ihnen den sogenannten "Maigang" gestiftet

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