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Das Bistum Münster 7,1. Die Diözese - Germania Sacra

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66 3. Historische Übersicht<br />

unbesiedelte Gebiet der Senne verschleiert. Nur in Wiedenbrück am Westrand<br />

der Senne und im westlich anschließenden Raum um Oelde und Beckum -<br />

möglicherweise handelte es sich hier um ein ursprünglich zusammenhängendes<br />

Missionsgebiet - trafen Interessen der benachbarten Bistümer unmittelbar aufeinander.<br />

Es scheint, daß dieser Missionsbezirk nachträglich, auf jeden Fall aber<br />

vor 860, zwischen Osnabrück und <strong>Münster</strong> aufgeteilt worden ist. Wiedenbrück<br />

fiel, ohne geographisch mit dem Osnabrücker Diözesangebiet verbunden zu<br />

sein, an Osnabrück, Beckum und Oelde an <strong>Münster</strong> (Hömberg S. 78) . Andererseits<br />

wird an dieser Stelle ein Zusammenfallen der engrisch-westfälischen Stammesteile<br />

mit der <strong>Bistum</strong>sgrenze angenommen (prinz, Parochia S. 8 f.). Möglicherweise<br />

spielen beide Faktoren eine Rolle.<br />

<strong>Die</strong> Südgrenze des <strong>Bistum</strong>s gegen das <strong>Bistum</strong> Köln lag, spätestens seit 780,<br />

auf der Lippe. Westlich von Scher mb eck bog sie nach Norden ab und folgte<br />

dem Lauf der Issel (ebd. S. 10 f.).<br />

Im Westen befand sich ein Missionsbezirk Liudgers um Zelhem, Bocholt,<br />

Winterswijk, (Stadt)lohn, Vreden und Heek, der die Westgrenze der <strong>Diözese</strong><br />

formte. Weiter nördlich folgte der Bezirk um Emsbüren (Saxlinga) , ein Stützpunkt<br />

für die Verbindung vom <strong>Münster</strong>land nach Friesland, der schon vor Liudger<br />

benutzt wurde. Rechts und links der E msmündung lagen die fünf friesischen<br />

Gaue, in denen Liudger missioniert hatte.<br />

<strong>Die</strong> münsterische <strong>Diözese</strong> setzte sich aus folgenden Missionsbezirken zusammen:<br />

• Friesland, ältester Missionsbereich Liudgers;<br />

• Südergo oder Dreingau im zentralen <strong>Münster</strong>land um den Mittelpunkt Mimigernaford,<br />

mit dem benachbarten Stevergau und den möglicherweise nachträglich<br />

angegliederten Gebieten um Beckum und Oelde;<br />

• Rheine-Schöppingen-Wettringen an der fränkischen H eerstraße vom Rhein<br />

zur Ems, dessen Mutterkirche Rheine durch königliche Schenkung 838 an<br />

Herford fiel;<br />

• Borken, dessen Mutterkirche St. Remigius durch königliche Schenkung in die<br />

Hand weltlicher Herren geriet;<br />

• E msbüren (Saxlinga) an der Straße von <strong>Münster</strong> nach Friesland;<br />

• Hamaland, Missionsgebiet Liudgers.<br />

Alle genannten Bezirke standen miteinander in räumlicher Verbindung, ausgenommen<br />

Friesland. <strong>Die</strong> Zuordnung der fünf friesischen Gaue an der E msmündung<br />

ging allein auf die Missionstätigkeit Liudgers zurück. Als Missionszelle<br />

des münsterischen Friesland wird Oldehove im Gau Hummerke (Hugmerchz) angesehen.<br />

D okkum, älterer Stützpunkt Liudgers, lag westlich des Grenzflusses<br />

Lauwers und gehörte zum <strong>Bistum</strong> Utrecht. Als Missionszelle für die münsterischen<br />

Gaue fällt D okkum deshalb aus. D as spätere Übergreifen der <strong>Diözese</strong>

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