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Das Bistum Münster 7,1. Die Diözese - Germania Sacra

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98 3. Historische Übersicht<br />

wegen Mordes an Graf Florenz von Holland geächteten Herren von Kuik handelte<br />

(Kohl, Prämonstratenserklöster S. 407 -414). D och bestand das D oppelkloster<br />

nur kurze Zeit. Auf Weisung des Generalkapitels zogen die Mönche<br />

nach Clarholz. Nur die weiblichen Konventsmitglieder blieben in Lette zurück<br />

(WestfKlosterb S. 185 f. u. 512 f.).<br />

Werner bestätigte auch die von seinem Vorgänger vollzogene Umwandlung<br />

von Liesborn in ein Benediktinerkloster, wobei er dem Kloster 1134 die Kapelle<br />

in Wadenhart schenkte CU rkLies b 1,1 S. 12 f. N r. 4). Im Jahre 1136 fügte er<br />

weitere Einkünfte hinzu (ebd. S. 13 f. Nr. 5). Den Hof zu Würm bei Geilenkirchen<br />

erhielt Liesborn zu gemeinsamem Besitz mit St. Marien Überwasser (ebd.<br />

S. 16 Nr. 8). Nach vorangehendem Verzicht Dompropst Heinrichs übertrug der<br />

Bischof dem Kloster Liesborn den Bann über die dortige Kirche (ebd. S. 16 f.<br />

Nr.9). König Konrad In. nahm beide Klöster - Liesborn und Überwasser<br />

- mit ihrem Besitz im königlichen territorio Remagen in seinen Schutz (ebd.<br />

S. 18 Nr. 11).<br />

Wie sein Vorgänger neigte Werner den Prämonstratensern zu. So schenkte<br />

er dem Kloster Varlar 1137 die Pfarrkirche in Coesfeld und das Haus Wehr bei<br />

Legden. 1 ) Noch enger fühlte sich der Bischof Cappenberg verbunden, qui religiosam<br />

vitam amabat, pene domestieus erat Cappenbergensium monaehorum (Kock S. 61 ). E r<br />

rechnete sich zu denen, qui eeteris dignitate pontifiealis preminent, omnium sibi subieetorum<br />

paci et utilitati eonsulere ... , ut absque ealumpniatorum vexatione res suas quiete possidentes<br />

in silentio, quod eultus est iustieie divinis laudibus vaeare valeant (Erhard, Cod. 2<br />

S. 58 Nr. 275; UBStadtLünen S. 27 Nr. 6, Fälschung). Hierin artikulierte sich eine<br />

Sehnsucht, die das Bischofsamt nicht erfüllen konnte.<br />

<strong>Die</strong> vielen Gunstbeweise Werners für Cappenberg entsprachen dieser Einstellung.<br />

<strong>Die</strong> Inkorporation der Kirchen in Werne und Ahlen sowie die Verleihung<br />

des Banns über die Werner Kirche und die freie Vogtwahl übertrafen alle<br />

anderen Schenkungen Werners bei weitem. Freilich trat Cappenberg dafür unter<br />

bischöflichen Schutz: Monasteriensi eeclesie in jiliam eoneesserunt (Erhard, Cod. 2<br />

S. 27 f. Nr. 231 u. 233; UBStadtLünen S. 26 ff. Nr. 5 u. 7).<br />

<strong>Die</strong> Übertragung des Kirchenbanns zu Werne durch den Bischof an ein Kloster<br />

bedeutete einen Verzicht auf bischöfliche Rechte, aber keine Verleihung<br />

des Archidiakonats. Zur Zeit Werners bestand im <strong>Bistum</strong> <strong>Münster</strong> noch keine<br />

Archidiakonalorganisation. Höchstens kann davon die Rede sein, daß die Bannübertragung<br />

die späteren Archidiakonalverhältnisse präjudizierte (vgl. § 35).<br />

<strong>Das</strong> Wohlwollen des Bischofs für die Cappenberger Prämonstratenser hielt<br />

auch in den folgenden Jahren an. 1146 und 1150 bestätigte er ihnen den Besitz<br />

von Zehnten und milderte andere Abgaben des Klosters (Erhard, Cod. 2 S.43<br />

1 ) ERHARD, Reg. 2 S. 11 Nt. 1579; INAWestf Bbd 1,2: Kr. Coesfeld S. 98 Nt. 4; gefälschter<br />

Schutzbrief des Papstes: WestfUB 5 S. 17 Nt. 49; HIESTAND S. 9 - 23.

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