06.08.2013 Aufrufe

Das Bistum Münster 7,1. Die Diözese - Germania Sacra

Das Bistum Münster 7,1. Die Diözese - Germania Sacra

Das Bistum Münster 7,1. Die Diözese - Germania Sacra

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

360 4. Verfassung<br />

friesischen Diözesanteil einzuschreiten (WestfUB 5 S.208 Nr. 443), doch muß<br />

es danach zu einem Konflikt zwischen Innocenz und Ludolf gekommen sein,<br />

in dessen Verlauf der Bischof exkommuniziert wurde. Über die Gründe kann<br />

nur gerätselt werden. Vielleicht hatte sich Ludolf gegen die vom Papst am<br />

17. Juli 1245 ausgesprochene Absetzung Kaiser Friedrichs 1<strong>1.</strong> gewandt. Sein Widerstand<br />

gegen die oben geschilderten Steuerpläne des Papstes deuten in diese<br />

Richtung. Jedenfalls ermächtigte Innocenz IV am 18. September 1246 Bischof<br />

Engelbert von Osnabrück, den münsterischen Bischof von der Exkommunikation<br />

zu lösen (Reg.Imp. 5,3 S. 1296 Nr.7698; WestfUB 5 S.216 Nr.465). So<br />

scheint es, daß Ludolf sich der antipäpstlichen Partei unter Führung der drei<br />

rheinischen Erzbischöfe angeschlossen hatte. Doch scheint es ihm gelungen zu<br />

sein, später das päpstliche Wohlwollen zurückzugewinnen, wie mehrere Indulte<br />

zu seinen Gunsten aus den Jahren 1246 und 1247 zeigen (OsnabUB 4 S. 434 f.<br />

Nr. 678; WestfUB 5 S. 216 f. Nr. 466 ff.; ebd. S. 219 Nr.472), darunter ein so<br />

wichtiges Zugeständnis wie das vom 9. Februar 1247, demgemäß der Bischof<br />

die Einkünfte aus vakanten Benefizien in den nächsten beiden Jahren für sich<br />

behalten durfte (Reg.Imp. 5,3 S. 1299 Nr. 7736). Allerdings kam Ludolf nicht<br />

mehr in den Genuß dieser Wohltat. Er starb am 9. Juni 1247.<br />

Unter seinem Nachfolger Otto zur Lippe (1247 -1259) verringerten sich die<br />

Beziehungen zur römischen Kurie. Am 19. November 1247 dankte Innocenz IV<br />

den Erzbischöfen von Mainz und Köln sowie ihren Suffraganen - wobei Otto<br />

von <strong>Münster</strong> besonders hervorgehoben wurde - für ihren Einsatz bei der Wahl<br />

Wilhelms von Holland zum deutschen König und mahnte, diesen auch weiterhin<br />

zu unterstützen (WestfUB 5 S. 225 f. Nr. 490). Am 29. Februar 1248 gestattete<br />

der Papst dem Elekten Otto, vier Kleriker wegen der Annahme mehrerer Benefizien<br />

zu dispensieren (ebd. S. 227 Nr. 493). Am 10. April 1252 weilte der Kardinallegat<br />

Hugo von St. Sabina in <strong>Münster</strong> und forderte alle Gläubigen zur Unterstützung<br />

des Klosterbaus in Rulle, <strong>Diözese</strong> Osnabrück, auf (Osnab UB 3<br />

S. 39 f. Nr. 51).<br />

Während des kurzen Episkopats Wilhelms von Holte (1259 - 1260) läßt sich<br />

nur ein Mandat Papst Alexanders IV vom 15. März 1260 feststellen, in dem<br />

dieser zum Vorgehen gegen Ordens- und Weltgeistliche aufforderte, die Schankwirtschaften<br />

und Weinhandel betrieben (WestfUB 5 S. 286 Nr. 611).<br />

Da Gerhard von der Mark (1261 -1272) aus unbekannten Gründen nicht<br />

gewählt werden konnte, sondern postuliert werden mußte, sah er sich gezwungen,<br />

die päpstliche Admission zu erbitten. Er erhielt sie bei einem Aufenthalt in<br />

Orvieto von Urban IV am 3<strong>1.</strong> Dezember 1262 (vgl. § 20). <strong>Die</strong> Gebühren hatte<br />

er am 6. März 1266 noch immer nicht entrichtet. Clemens IV mahnte die Zahlung<br />

von 400 Mark Sterling an und drohte mit Exkommunikation und Suspension<br />

(WestfUB 5 S. 314 Nr. 667). Der Bischof konnte deshalb in Rom kaum auf<br />

Nachsicht rechnen, als er im Verlauf der Kölner Fehde den Paderborner Bischof

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!