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Das Bistum Münster 7,1. Die Diözese - Germania Sacra

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340 4. Verfassung<br />

Schwerer läßt sich die regionale Herkunft umschreiben, da sich der fränkischsächsische<br />

Reichsadel örtlich schwer einordnen läßt. Er verfügte meist über Besitz<br />

im fränkisch-alemannischen Bereich wie auch in Sachsen, wird deshalb im<br />

folgenden Überblick als besondere Gruppe angeführt.<br />

Friesischer Herkunft waren die ersten drei Bischöfe. Ihnen folgten sieben<br />

Angehörige des Reichsadels. Im ausgehenden Hoch- und im Spätmittelalter stellten<br />

Ost- wie Westsachsen je etwa ein Dutzend Bischöfe.<br />

Weniger zahlreich waren die Bischöfe rein fränkischer Herkunft, rund zehn.<br />

Fast ebensoviel kamen aus Bayern und den südöstlichen Alpenländern. In der<br />

Neuzeit tritt ein einziger Schwabe auf.<br />

<strong>Die</strong> ritterbürtigen Bischöfe stammten sämtlich aus Westfalen, sowohl aus<br />

dem Hochstift <strong>Münster</strong> wie aus dem kölnischen Sauerland und dem Stift Paderborn.<br />

§ 22. Bildung der Bischöfe<br />

Feine, Besetzung der Reichsbistümer S. 42<br />

Thalhofer Franz Xaver, Unterricht und Bildung im Mittelalter (Slg Kösel 105) 1928<br />

Weniger Erich, <strong>Das</strong> deutsche Bildungswesen im Frühmittelalter (HistVjschr 30. 1935 S. 446-<br />

492)<br />

Oediger Friedrich Wilhelm, Über die Bildung der Geistlichen im späten Mittelalter (Stud. u.<br />

Texte zur Geistesgeschichte des Mittelalters 2) 1953<br />

Sc h m i d t Peter, <strong>Das</strong> Collegium Germanicum und die Germaniker in der nachtridentinischen<br />

Kirchengeschichte (BiblDtHistInstRom 56) 1984<br />

<strong>Die</strong> Bildung der Bischöfe richtete sich im Mittelalter, wie auch in der Neuzeit,<br />

nach ihrer geistlichen Laufbahn, etwa danach, welche Anforderungen ein Domkapitel<br />

an den Bewerber um ein Kanonikat stellte. <strong>Die</strong> Wahl der Bischöfe wurde<br />

von Herkunft und familialen Bindungen determiniert, Bildung spielte daher nur<br />

eine untergeordnete Rolle.<br />

Aus dem 9. und 10. Jahrhundert sind nur für den ersten Bischof, Liudger,<br />

Einzelheiten bekannt. Sein Biograph Altfrid berichtet über Liudgers Schulbesuch<br />

an den damals berühmten Schulen in Utrecht und York. Für die auf Liudger<br />

folgenden Bischöfe lassen sich bestenfalls Vermutungen über ihren Bildungsweg<br />

anstellen. Gegen Ende des 10. und zu Anfang des 1<strong>1.</strong> Jahrhunderts<br />

erscheint die Domschule in Magdeburg unter dem gelehrten Domscholaster<br />

Ekkehard dem Roten als beherrschendes Bildungsinstitut für den höheren Klerus.<br />

Ekkehard wirkte in kaiserlichem Auftrag, um einen qualifizierten Episkopat<br />

heranzubilden. Suitger (993-1011) und <strong>Die</strong>trich <strong>1.</strong> (1012-1022) verdankten der<br />

Magdeburger Schule ihr geistiges Rüstzeug. Auch Sigfrid (1022-1032) stand als<br />

Klosterschüler von Berge unter Magdeburger Einfluß.<br />

Im 1<strong>1.</strong> Jahrhundert löste die Paderborner Domschule, insbesondere unter<br />

Bischof Meinwerk, die Magdeburger Schule in ihrer Bedeutung ab. Bischof<br />

Friedrich <strong>1.</strong> (1064-1084) lernte dort gemeinsam mit Anno H. von Köln, Alt-

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