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Das Bistum Münster 7,1. Die Diözese - Germania Sacra

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20 <strong>1.</strong> Quellen, Literatur, Denkmäler<br />

um ihn zu ertränken. Ein Amtsträger bewahrte ihn vor dem Tode. Der <strong>Die</strong>b<br />

wurde schließlich durch die Erscheinung des Hl. Liudger von seiner Verwundung<br />

geheilt (MGQ 4 S.244). Im Jahre 1242 weihte Bischof Ludolf in der<br />

Palastkapelle einen Altar S. Mauritii et S. Catharinae (WestfUB 3 S. 215 Nr. 400;<br />

Westfalen 20. 1935 S. 83 Anm. 92) . Andererseits wird berichtet, in der bischöflichen<br />

Kapelle habe ein Altar b. Mariae Magdalenae gestanden (GS NF 17,1<br />

S. 52 u. ö.).<br />

Der alte Palast befand sich nachweislich noch im Jahre 1263 in Funktion<br />

(WestfUB 3 S. 364 Nr.702: coram nobis in palatio nostro). Da der Bischof 1280<br />

bereits in seinem neuen Palast neben der Michaeliskapelle wohnte, muß der alte<br />

in den dazwischenliegenden Jahren aufgegeben worden sein.<br />

Mit Zustimmung des Domkapitels verkaufte Bischof Johann von Virneburg<br />

am 21 . Januar 1364 den alten Palast mit dem dazugehörigen Areal an fünf Personen,<br />

die den Hof bereits von seinen Vorgängern gepachtet hatten. Der Bischof<br />

bekundete bei dieser Gelegenheit, der Palast sei seit langem schadhaft und verfallen<br />

gewesen. Seit über siebzig Jahren habe ihn kein Bischof mehr als Wohnung<br />

genutzt. <strong>Das</strong> Gelände sei fast in eine ,Wüste' verwandelt worden (Scholz, Urkunden<br />

S. 71 f. Nr. 123: ... aream ... omnino desertam et in solitudinem penitus redactam<br />

ac nullis usibus nostris aptam et congruam). Später gelangte das Grundstück in den<br />

Besitz des Domstifts bzw. des Alten Doms.<br />

Von den Baulichkeiten blieb nichts erhalten, abgesehen von Fundamentresten,<br />

die bei Ausgrabungen an der genannten Stelle aufgefunden wurden.<br />

Der Bispinghof<br />

Prinz, Mimigernaford-<strong>Münster</strong> S. 201-207<br />

GS NF 17,1: Kohl, Domstift St. Paulus 1 S. 124, 182, 518, 522<br />

Der alte bischöfliche Wirtschaftshof im Südwesten der Stadt <strong>Münster</strong> wurde<br />

wahrscheinlich im Zusammenhang mit der Aufgabe der Domburg als bischöfliche<br />

Burg nach den Ereignissen von 1121, spätestens aber um die Mitte des<br />

12. Jahrhunderts, zu einem neuen befestigten Stützpunkt unmittelbar vor der<br />

Stadt ausgebaut und mit Türmen und Mauern versehen. Doch nahmen die Bischöfe<br />

offensichtlich nur selten hier ihren Wohnsitz. <strong>Die</strong> Burg verfiel wieder,<br />

nachdem die Landesherren daran gingen, ihre Residenzen von der Stadt auf das<br />

platte Land zu verlegen. Eben zu der Zeit, als die Burg Wolbeck zum ersten<br />

Male erwähnt wird (1243), beginnt das Areal des Bispinghofs an Ausdehnung<br />

zu verlieren. Im Friedensvertrag Bischof Everhards von <strong>Die</strong>st mit der Stadt<br />

<strong>Münster</strong> (1278) trat dieser die im Verlauf der Stadtbefestigung liegenden Türme<br />

(und Mauern) der Burg auf dem Bispinghof an die Stadt ab. Andere Teile der<br />

Befestigung, die in die Stadt hineinragten, wurden geschleift. Von ihnen ist nie<br />

wieder die Rede. Der Bispinghof war rechtlich und faktisch in der Stadt <strong>Münster</strong><br />

aufgegangen.

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