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Das Bistum Münster 7,1. Die Diözese - Germania Sacra

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§ 9. Von der <strong>Diözese</strong> zum Fürstbistum 107<br />

Privatkapelle enthielt (<strong>Die</strong> St. Jakobikirche). <strong>Die</strong> Verehrung des Hl. Jacobus erreichte<br />

in dieser Zeit einen Höhepunkt.<br />

D em weiteren Ausbau des Kollegiatstiftes St. Mauritz diente die Errichtung<br />

urid Ausstattung seiner D echanei durch den Bischof im Jahre 11 77 (Erhard,<br />

Cod. 2 S. 137 f. Nr. 388), ebenso die Bestätigung des Besitzes eines praedium antiquum,<br />

auf dessen Grund Kirche und Stiftsgebäude standen (ebd. S. 195 f.<br />

Nr. 478). Zum Propst des Kollegiatstiftes ernannte Hermann II. seinen nepos<br />

Hermann, der später zum Dompropst aufstieg (GS NF 17,2 S. 7 f.).<br />

An der kurz vorher im Südviertel der wachsenden Stadt erbauten Ludgerikirche<br />

errichtete Bischof Hermann ebenfalls ein Kollegiatkapitel mit fünf<br />

Präbenden (GS NF 17,1 S. 217). Um 1185 ließ er den Kirchenchor erweitern<br />

(Kock S. 76 f.). Einem nicht näher bezeichneten Altar in dieser Kirche<br />

schenkte er einen Zehnt im Kirchspiel Emsdetten (Erhard, Cod.2 S.205<br />

Nr. 492).<br />

Ein drittes Kollegiatstift gründete er an der um dieselbe Zeit erbauten Kirche<br />

St. Martini im Ostviertel der Stadt, gleichfalls mit fünf Präbenden ausgestattet<br />

(GS NF 17,1 S. 217). Wie schon bei St. Ludgeri, wurde die Dechanei mit aus<br />

privatem Besitz angekauften Grundstücken gestiftet (prinz, Mimigernaford­<br />

<strong>Münster</strong> S. 99).<br />

Auch ein neues Frauenkloster entstand unter Hermann II. in <strong>Münster</strong> an der<br />

kurz vorher - erste Nennung im Jahre 1181 - erbauten Kirche des Hl. Aegidius<br />

(Sunte l/ien) , das dem Cisterzienserorden angeschlossen werden sollte<br />

(WestfKlosterb 2 S. 64 f.).1 ) Der Bischof begleitete die private Stiftung wohlwollend,<br />

nicht zuletzt durch Stiftung einer Elemosin-Präbende aus dem bischöflichen<br />

Amtshof Werne (WestfUB 3 S. 8 f. Nr. 11).<br />

Auffällig oft beschäftigte sich Hermann II. mit dem münsterischen Hospital<br />

St. Mariae Magdalenae zwischen den Brücken, doch kann er kaum als dessen<br />

Gründer gelten. <strong>Das</strong> Hospital für Pilger und auf Reisen befindliche Kranke<br />

reichte mit seinen Wurzeln in ältere Zeiten zurück. D er Einsatz des Bischofs<br />

bedeutet nicht den Anfang der Hospitalsbildung, sondern deren Abschluß<br />

(prinz, Mimigernaford-<strong>Münster</strong> S. 157; Meckstroth S. 53). 1176 befand sich die<br />

Hospitalskirche im Bau. Ihm dienten bischöfliche Besitzbestätigungen und<br />

Zehntschenkungen. Im Jahre 1188 nahm Hermann II. das Hospital schließlich<br />

unter seinen persönlichen Schutz und befreite es von allen bürgerlichen Lasten<br />

(MünstUB 1,1 S. 1-5 Nr. 1; Meckstroth S. 54). 2)<br />

1) Kaspar ELM, D as männliche und weibliche Zisterziensertum in Westfalen von<br />

den Anfängen bis zur Reformation (Monastisches Westfalen. 1982 S. 52) führt irrtümlich<br />

aus, an der Gründung von St. Aegidii sei derselbe Personenkreis wie bei der Gründung<br />

von Marienfeld beteiligt gewesen.<br />

2) Z um Hospital: Paul GÄRTNER, D as Magdalenenhospital in <strong>Münster</strong> i. W im Mittelalter.<br />

Ein Beitrag zur Geschichte des Armenwesens. Diss. <strong>Münster</strong> 1921 (masch.).

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