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Das Bistum Münster 7,1. Die Diözese - Germania Sacra

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§ 30. Bischöfliche Juramente und Wahlkapitulationen 409<br />

acht Zusatzartikel (Niesert, UrkSlg7 S.169-179 Nr.24; Schmitz-Kallenberg<br />

S. 68-72; Kißener S. 39). Schwer wog vor allem die neue Bestimmung, die dem<br />

Bischof verbot, ohne Zustimmung des Domkapitels Fehden zu beginnen und<br />

Bündnisse zu schließen. Außerdem beschwor Heinrich am 30. Januar 1426 ein<br />

neues Landesprivileg, das seine Entstehung wahrscheinlich einer Steuerbewilligung<br />

verdankt (Niesert, UrkSlg 7 S. 179-185 Nr. 26; Schmitz-Kallenberg S. 72<br />

mit Anm. 4; Kißener S. 40). In dieser Form blieb das Landesprivileg bis 1570<br />

bestehen (in moderner Fassung: Scotti 1 S. 159 -163).<br />

Walram von Moers leistete sein Jurament am 16. Juli 1450 (Kißener S. 232),<br />

Johann von der Pfalz-Simmern am 14. November 1457 (Niesert, UrkSlg 7<br />

S. 186-189 Nr. 27; Schmitz-Kallenberg S. 81 f.). <strong>Die</strong>ser beschwor zugleich das<br />

Landesprivileg (Niesert, UrkSlg 7 S. 189 -192 Nr. 28). In einem dritten Landesprivileg<br />

vom 10. Januar 1461 nahm der Fürstbischof gegenüber seinen Zusagen<br />

von 1457 einige zurück und schob damit wieder die ältere Form von 1309 in<br />

den Vordergrund (Schmitz-Kallenberg S. 83). Heinrich von Schwarzburg stellte<br />

am 7. Dezember 1466 ein Landesprivileg aus (Niesert, UrkSlg 7 S. 192-198<br />

Nr. 29) und legte auch das Juramentum in der Form von 1309 ab (ebd. S. 198-<br />

202 Nr.30; Schmitz-Kallenberg S.85). <strong>Die</strong> Juramenta Konrads von Rietberg<br />

nebst Landesprivileg vom 24. September 1497 (DKapM 1 D Nr. 10 u. 11),<br />

Erichs von Sachsen-Lauenburg vom 29. Oktober 1508 (Niesert, UrkSlg 7<br />

S. 202-208 Nr. 31) und Friedrichs von Wied vom 24. August bzw. 10. November<br />

1523 (ebd. S. 208-214 Nr. 32; DKapM 1 D Nr. 12 u. 13; Schmitz-Kallenberg<br />

S. 88 Anm. 2) unterschieden sich nicht von ihren Vorgängern. Erich von<br />

Braunschweig-Grubenhagen verstarb, bevor es zur Eidesleistung kam.<br />

Mit Franz von Waldeck setzt eine neue Epoche in der Geschichte der bischöflichen<br />

Eide ein. <strong>Die</strong>ser Fürstbischof leistete nicht nur das herkömmliche<br />

Jurament mit Zusatzartikeln am 4. Mai 1533 (DKapM 1 D Nr. 14 u. 15), sondern<br />

unterzeichnete am 31 . August 1532 auch eine mit dem Domkapitel und<br />

den übrigen Landständen am 8. Juni d. J. ausgehandelte Wahlkapitulation mit elf<br />

Artikeln (ebd. 1 E Nr. 4), die erste in der Geschichte des Fürstbistums. Für den<br />

Bischof traten sieben Bürgen ein, zu denen noch ein weiterer kam (Kißener<br />

S. 84 f.).<br />

Von Wilhelm Ketteler (24. Februar 1555, mit Landesprivileg: Niesert,<br />

UrkSlg 7 S. 214- 220 Nr.33; DKapM 1 D Nr. 16 u. 17) und Bernhard von<br />

Raesfeld liegen zwar Juramente (12. November 1559: DKapM 1 D 10 f. und<br />

1 C 6), aber keine Wahlkapitulationen vor. Letzterer hatte sich im Oktober 1559<br />

ausdrücklich von der Unterzeichnung einer Wahlkapitulation befreien lassen, da<br />

er nicht glaubte, der darin verankerten Pflicht, die friesischen Archidiakonate<br />

für das Stift <strong>Münster</strong> zurückzugewinnen, gerecht werden zu können (Schröer,<br />

Erneuerung S. 259).<br />

Johann von Hoya vereinbarte am 2<strong>1.</strong> Oktober 1566 eine abermals erweiterte<br />

Wahlkapitulation mit den Ständen und vollzog sie am 10. Dezember 1567 (Kiße-

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