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Das Bistum Münster 7,1. Die Diözese - Germania Sacra

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246 3. Historische Übersicht<br />

achteten und Rechenschaft über ihr Handeln ablegten. <strong>Die</strong> bischöflichen Weiherechte<br />

solle in seiner Abwesenheit ein Weihbischof wahrnehmen. <strong>Das</strong> im Argen<br />

liegende Schulwesen werde den Jesuiten anvertraut, bei denen es in besten Händen<br />

ruhe (Schröer, Erneuerung 2 S. 226 - 229).<br />

<strong>Die</strong> Patres befanden sich zu diesem Zeitpunkt schon in <strong>Münster</strong>. Seit dem<br />

24. Februar 1588 wohnten Petrus Michaelis gen. Brillmacher und ein Ordensbruder<br />

im Hause eines Gottfried von Raesfeld nahestehenden Domherrn, bis sie<br />

zwei Vikariehäuser und die kleine Nikolaikirche auf dem Domhof übernehmen<br />

konnten. Brillmacher begann, mit Zustimmung des bisherigen Dompredigers<br />

im Dom zu predigen, doch erlitt er einen Mißerfolg. <strong>Die</strong> Zuhörer blieben fern,<br />

weil Brillmacher eine zu schwache Stimme besaß. Im September eröffneten die<br />

Jesuiten eine Schule (MGQ 3 S. 98 f.). Den Plan, ihnen dafür das im Volke<br />

beliebte Minoritenkloster zu übergeben, verwarf man, um keine Unruhe zu stiften<br />

(Schröer, Erneuerung 2 S. 230 - 233).<br />

<strong>Die</strong> Hauptsorge der Statthalter galt aber in diesen Jahren den schlimmen<br />

Auswirkungen des spanisch-niederländischen Krieges auf das <strong>Münster</strong>land. In<br />

den ausgebluteten Niederlanden fand die Soldateska keine Nahrung mehr. Beide<br />

Seiten begannen, den Unterhalt für Mensch und Pferd im schutzlos daliegenden<br />

<strong>Münster</strong>land zu requirieren. <strong>Das</strong> westliche Grenzgebiet wurde nach und nach<br />

bis zur Verelendung ausgeraubt, viele Orte wurden niedergebrannt. Keine der<br />

Parteien kümmerte sich darum, ob die Opfer Katholiken, Lutheraner oder Calvinisten<br />

waren. Als das westliche <strong>Münster</strong>land ausgeplündert war, zogen die<br />

Raubscharen auch in den Ostteil, ja darüber hinaus. 1 )<br />

1) <strong>Die</strong> Chronik (MGQ 3 S. 109-172) nennt die Orte, die durch Spanier (Sp.) oder<br />

Geusen (G.) heimgesucht wurden:<br />

1588: 16. August Ahaus (Sp.), 26. Sept. Vreden (G.), 9.-24. Okt. Hopsten und E msbüren<br />

(Sp.) , <strong>1.</strong> Nov. Weddern und Lette (G.), 15. Nov. Billerbeck (G.), 22. Nov. Ohne und Winterswijk<br />

(G.), 26. Nov. Dülmen und Olfen (G.). - 1589: 15. Juli Dülmen (G.), 7. August<br />

Lippramsdorf (Sp. u. G.), 28. Aug. Grever Markt und Metelen (G.), 7. Okt. Rheine (Sp.),<br />

30. Nov. Ottenstein (G.) . - 1590: 15. Jan. Co erde (G.), März Rhede im Emsland, Neuenkirchen<br />

und Wettringen (Sp.), 8. April Rheine, Epe und Ochtrup (Sp.), 27. April Wettringen<br />

und Neuenkirchen (Sp.) , <strong>1.</strong> Mai Wessum und Wüllen (Sp.) , 4. Mai Osterwick, Holthausen,<br />

Laer, Altenberge, Greven, Kinderhaus (Sp.), 10. Mai Metelen, Neuenkirchen,<br />

Emsbüren (Sp.), 12. August Cloppenburg (Sp.), 16. Sept. Lüdinghausen (G.), 19. Sept.<br />

Hausdülmen (Sp.), 20. Sept. Selm und Olfen (G.), 1<strong>1.</strong> Oktober Dülmen (G.), 18. Nov.<br />

Cappenberg (G.), 10. D ez. Metelen (Sp.), D ez. Nottuln, Telgte, Geseke, Paderborn (G.<br />

bis 14. Jan. 1591). - 1591: Januar Metelen, Borghorst, Greven, Telgte (G.), <strong>1.</strong> Februar<br />

Wolbeck, Rinkerode, Albersloh, Angelmodde (G.), 5. Februar Bösensell, Roxel, Nottuln<br />

(G.), 6. April vor dem Aegidiitor <strong>Münster</strong> (G.), 22. April Dülmen, Nottuln, Havixbeck,<br />

Weddern, Darup (Sp.), 15. Mai Handorf (G.), 9. Aug. Dülmen (G.), 26. Aug. Vechta (Herzog<br />

Mauritz gen. Magerkohl), 30./3<strong>1.</strong> Aug. Greven, Amelsbüren, Mecklenbeck (G.),<br />

<strong>1.</strong> Sept. Rinkerode und Albersloh (G.), 3. Sept. Hiltrup (G.), 10. Sept. Haus Merfeld<br />

(G.), 15. Sept. D arup, Nottuln, Havixbeck, Roxel, Gievenbeck (G.), 17. Sept. Varlar (G.),<br />

22. Sept. Klein-Burlo (Sp.), 6.0kt. Ost- und Westbevern, Kloster Marienfeld (Sp.),

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