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Das Bistum Münster 7,1. Die Diözese - Germania Sacra

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§ 26. Verhältnis des <strong>Bistum</strong>s zu Kaiser und Reich 373<br />

Heinrich VI. weilte Anfang 1189 in der Bischofsstadt (Stumpf 4636; KsUrk­<br />

Westf 2 S. 338 f. Nr. 242).<br />

Wahrscheinlich um eine Wandersage dreht es sich beim angeblichen Treffen<br />

Bischof Heinrichs von Schwarzburg (1466 -1496) mit Kaiser Friedrich III. <strong>Die</strong>ser<br />

soll den Bischof nach Köln geladen haben, der dort mit 1500 Pferden erschien<br />

und s'einerseits den Kaiser einlud, der aber auf seiner Einladung bestand und allen<br />

verbot, dem Bischof Kohlen und Holz zu verkaufen. Doch habe der Bischof davon<br />

gehört und rechtzeitig alles Notwendige für die Bewirtung des Kaisers eingekauft,<br />

was diesen in große Verwunderung versetzt habe (MGQ 1 S. 290 f.).<br />

Der von den königlichen Vasallen geforderten Heeresfolge und dem Kriegsdienst<br />

kamen mehrere Bischöfe nach: So fand sich Liudger 798 im Heerlager<br />

Karls des Großen in Minden zum Zug nach Ostsachsen ein (Blok, Oorkonden<br />

S. 168 Nr. 11). Bischof Friedrich I. nahm im Frühjahr 1084 am Zuge Heinrichs<br />

IV gegen Verona teil (MGH.SS. 16 S. 239 f.). Bischof Burchard befand sich<br />

bei Heinrich V, als dieser die Burg Limburg bei Lüttich Ende Januar und Anfang<br />

Februar 1101 belagerte (Erhard, Reg. 1 Nr. 1296; MGH.DH.IV Nr. 468). Burchard<br />

begleitete den Kaiser auch auf dem Feldzug des Sommers 1108 gegen<br />

König Koloman von Ungarn. Mit dem kaiserlichen Heer lag Burchard Ende<br />

September d. J. vor Preßburg, 1) von wo aus im Oktober der Rückzug angetreten<br />

wurde. Anfang November befand sich das Heer in Passau (WestfUB Add. S. 91<br />

Nr. 116, 11). Bischof Werner nahm im Spätsommer 1147 an dem unglücklich<br />

verlaufenen Kreuzzug gegen die Slawen in Mecklenburg und Pommern teil (Erhard,<br />

Reg. 2 Nr. 1701; Bernhardi, Konrad III. S. 563 - 578).<br />

Unter Friedrich I. Barbarossa erreichte die Beteiligung münsterischer Bischöfe<br />

an Heereszügen ihren Höhepunkt. Bischof Friedrich II. nahm im Sommer<br />

1161 am norditalienischen Feldzug teil. Er lag am 3. Juni vor Mailand<br />

(MGH.DFI Nr. 326), am 20. d. M. in Lodi (ebd. 328) und befand sich noch am<br />

7. Oktober im Mailänder Gebiet (ebd. 333 ff., 343). Auf des Kaisers Hilferuf<br />

hin brach Bischof Hermann II. im Frühjahr 1176 mit seinem Aufgebot nach<br />

Italien auf (Stumpf 4181), erlitt aber mit dem Kaiser am 29. Mai bei Legnano<br />

eine Niederlage. <strong>Die</strong> Verluste der münsterischen Krieger waren wegen ihrer<br />

Unerfahrenheit besonders hoch (Stehkämper, Hermann II. S.9). Der Bischof<br />

hielt sich noch Ende Juli im Hoflager bei Pavia auf (MGH.DF.I Nr. 653). Auch<br />

am Feldzug gegen Heinrich den Löwen im Juli 1181 war Hermann II. beteiligt,<br />

doch blieb er mit seinem Aufgebot bei Leiferde stehen, ohne in den Kampf<br />

einzugreifen (MGH.SS. 16 S. 213 ff.). Als kaiserlicher Gefolgsmann ergriff er in<br />

der Fehde Bischof Baldewins von Utrecht mit dem Grafen von Geldern die<br />

geldrische Partei, der sich auch Erzbischof Philipp von Köln anschloß (Stehkäm-<br />

1) WestfUB Add. S. 91 Nr. 116, 10; H. J. STÜLLEIN, <strong>Das</strong> Itinerar Heinrichs V in<br />

Deutschland. 1971 S. 39.

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